Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern einen tatsächlich demokratischen UN-Ernährungsgipfel

Hunderte von NGOs äußern sich besorgt über die Rolle des Weltwirtschaftsforums im Rahmen des Ernährungsgipfels der Vereinten Nationen 2021

Foto: FIAN

Unternehmen in der globalen Industriekette sind maßgebliche Treiber für ökologische Zerstörung und steigende Hunger- und Unterernährungsraten. Dennoch wenden sich die Vereinte Nationen an sie, um die Krisen der Welt zu lösen. Für das Jahr 2021 haben die Vereinten Nationen einen Ernährungsgipfel angekündigt. Das ist großartig, denn die Welt benötigt dringend umfassendere und nachhaltigere Systeme, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Es ist jedoch zu befürchten, dass das Weltwirtschaftsforum - das mächtige Unternehmen vertritt - als strategischer Partner der Vereinten Nationen hinter der Organisation des Ernährungsgipfels stehen wird.

Erneut fordern Hunderte von NGOs weltweit den UN-Generalsekretär auf, das im vergangenen Jahr unterzeichnete UN-WEF-Partnerschaftsabkommen zu beenden und die Organisation des Gipfels zu überdenken.

Die UNO sollte stattdessen auf den Errungenschaften in der demokratischen Lebensmittelpolitik aufbauen. Diese sind das Ergebnis der Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen und sozialer Bewegungen, die die am stärksten von Hunger und Unterernährung betroffenen Menschen vertreten.

Schließen Sie sich dem #StopUNWEF an und unterstützen Sie eine demokratische Lebensmittelgesetzgebung.

Hier können Sie die Petition unterzeichnen: https://www.foodsovereignty.org/csos-letter-on-un-food-systems-summit/

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

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