75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Zum Jubiläum fordert FIAN eine Zukunft auf Basis der Maastricht-Prinzipien.

"Mit Blick auf die Zukunft der Menschenrechte zum aktuellen Zeitpunkt ist es wichtig, unser Engagement für das zu bekräftigen, was vor 75 Jahren vereinbart wurde. Denn wenn historische und aktuelle Ungerechtigkeiten nicht korrigiert werden, wird dies letztlich die Menschenrechte künftiger Generationen untergraben" - Ana María Suárez, ständige Vertreterin von FIAN bei der UNO.

Es lässt sich nicht leugnen: Das derzeitige globale kapitalistische Modell scheitert bei der Verwirklichung von Frieden, Gleichheit und einer nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zukunft. Wachsender Hunger, die Vereinnahmung der Ernährungssysteme durch multinationale Konzerne, bewaffnete Konflikte und Umweltzerstörungen werden sich auf künftige Generationen gleichermaßen, wenn nicht sogar noch stärker, auswirken - es sei denn wir schaffen einen Richtungswechsel.

Daher beleuchtet FIAN in einem neuen Briefing-Papier 75 Jahre seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Welche Perspektiven für künftige Generationen? drei große Bedrohungen der Menschheit - Hunger, bewaffnete Konflikte und Umweltzerstörung - aus der Perspektive der Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen.

Ein Weg in die Zukunft

In diesem Briefing-Papier werden die aktuellen Bedrohungen der Menschheit durch die Linse der Maastricht-Prinzipien zu den Menschenrechten künftiger Generationen betrachtet. Die Prinzipien klären, wie das Völkerrecht auf die Rechte künftiger Generationen anzuwenden ist und zeigen einen Weg in die Zukunft auf.

Diese kürzlich verabschiedeten Rechtsgrundsätze, die von Menschenrechtsexpert:innen, indigenen Völkern und zivilgesellschaftlichen Gruppen entwickelt und von fast 60 UN-Expert:innen unterzeichnet wurden, stellen eine progressive Auslegung der bestehenden Menschenrechtsstandards dar. Sie erkennen auch die Interdependenz der Menschen mit den Ökosystemen, die Rechte der Natur und die Wissenssysteme der indigenen Völker, Bauern und traditionellen Gemeinschaften an.

Dazu sagt Ana María Suárez:
"Wir müssen die großen, miteinander verknüpften Herausforderungen lösen, vor denen unser Planet jetzt steht - Hunger, bewaffnete Konflikte und Umweltzerstörung. Vor allem aber sind die Staaten, die uns vertreten, letztlich für die Notlage künftiger Generationen aller Lebewesen verantwortlich."

FIAN fordert alle UN-Mitgliedsstaaten auf, bei ihren Entscheidungen den Rahmen der Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen anzuwenden. Dazu gehört, dass sie alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um eine menschenrechtsbasierte Transformation der Ernährungssysteme zu gewährleisten. Es bedeutet auch, dass gerechte Übergänge im Einklang mit den Menschenrechten eingeführt und aktuelle Ungerechtigkeiten korrigiert werden und dass sichergestellt wird, dass künftige Generationen ihre unveräußerlichen Menschenrechte genießen und in Würde und im Einklang mit der Natur leben können.

Rückfragen an Tina Wirnsberger

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