Philippinen: FIAN-Eilaktion unterstützen

Der Oberste Gerichtshof der Philippinen verweigert Bäuer*innen aus der Gemeinde Sariaya den Zugang zu Land. FIAN ruft zur Teilnahme an einer Eilaktion auf, um die Betroffenen zu unterstützen.

Ein 1988 erlassenes Reformprogramm sollte mittels Umverteilung von Land das in der philippinischen Verfassung verankerte Prinzip „Land in Bauernhand“ verwirklichen. Bis heute wurden 4,8 Millionen Hektar an rund drei Millionen Begünstigte verteilt. Dadurch konnte sich auch die Gemeinde Sariaya erfolgreich zu einer „Kornkammer“ entwickeln und die Versorgung eines großen Einzugsgebietes gewährleisten. Die Armutsrate sank drastisch, Sariaya wurde zu einer Erfolgsgeschichte.


Doch die Erfolge sind bedroht: Mittels veralteter Bebauungspläne soll die Landverteilung rückgängig gemacht werden. Zwei Fälle aus den Jahren 2004 und 2013 betrafen rund 100 Familien. Im jüngsten Fall hat der Oberste Gerichtshof einen Antrag von 255 Bäuer*innen endgültig abgelehnt. Diese forderten, den Beschluss einer unteren Instanz zugunsten eines ehemaligen Landbesitzers zurückzunehmen, der bereits vergebenes Land von dem Reformprogramm ausnehmen möchte.


Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs bedroht das Recht auf Nahrung von hunderten Familien. Bis heute wurden insgesamt 349 Bäuer*innenfamilien, die insgesamt 680 Hektar Land bewirtschaften, durch Urteile, mit denen bereits vergebene Flächen aus dem Programm genommen wurden, ihrer Landtitel beraubt.

Wir würden uns sehr über Ihre Beteiligung an der Eilaktion freuen. Bitte schreiben Sie an den Präsidenten der Philippinen. Die Briefvorlage können Sie hier herunterladen.

 

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

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