Weltfrauentag: Frauenrechte stärken, um Mangelernährung zu bekämpfen

Hunger ist weiblich. Weltweit hungern nahezu eine Milliarde Menschen. 70 Prozent davon sind Frauen. Die meisten leiden an chronischem Hunger. Dies ist keine Folge eines Mangels an Nahrungsmitteln, sondern eine Folge der unzureichenden Durchsetzung ihrer Rechte, speziell ihrer Frauenrechte.

Hauptursache von Hunger ist Diskriminierung - nur gleiche Rechte machen satt

FIAN Österreich und das entwicklungspolitische Frauennetzwerk WIDE machen anlässlich des Weltfrauentags am 8.März darauf aufmerksam, dass Frauen noch immer in vielen Gesellschaften diskriminiert und an der Verwirklichung ihrer Menschenrechte gehindert werden. Frauen haben beschränkten Zugang zu und Kontrolle über natürliche Ressourcen wie Land, Wasser, Saatgut, werden im Haushalt bezüglich des Zugangs zu Nahrung benachteiligt und ihre Menschenrechte werden nur unzureichend geschützt.

 

 

Anreicherung von Nahrung keine langfristige Lösung

Internationale Programme zur Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung fokussieren sich aktuell auf Frauen während der Schwangerschaft und auf Kleinkinder. Die darin propagierten technischen und marktbasierten Ansätze, wie die Anreicherung von Grundnahrungsmitteln mit Vitaminen, sind unzureichend, kurzfristig und profitorientiert. Sie werden Mangel- und Unterernährung nicht beenden, sondern treiben Frauen nur weiter in Abhängigkeiten. Sie dienen vor allem transnationalen Konzernen dazu, neue Märkte zu erschließen und ihre Profite zu steigern. Reproduktive Rechte von Frauen werden meist ausgeblendet. Frauen dürfen nicht auf ihre Rolle als Mütter reduziert werden, sondern die Verwirklichung der Frauenrechte muss Selbstzweck sein. Um Hunger und Mangelernährung langfristig zu bekämpfen, muss das Recht auf Nahrung für alle gleichermaßen durchgesetzt und die Diskriminierung von Frauen beendet werden.

 

Veranstaltungshinweis in Genf zu „Recht auf Nahrung und Frauenrechte“

Side Event to the 31st Regular Session of the Human Rights Council
Tuesday 8th March 2016, 12:00-13:30
Geneva, Palais des Nations, Room XVIII
Media enquiries: Alejandra del Rey, delrey@fian.org
Flyer/Kurzprogramm: www.fian.org/en/news/article/no_right_to_food_and_nutrition_without_womens_rights/

Weitere Informationen: www.fian.at, www.wide-netzwerk.at

Rückfragehinweis: FIAN Österreich - Linnéa Richter, linnea.richter@fian.at

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

UN-Sozialausschuss: Frauen im ländlichen Raum fordern Klimagerechtigkeit und ein Ende der Umweltzerstörung in Honduras

In dieser Woche wird der Staat Honduras in Genf Fragen des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) zu seiner Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte beantworten. Außerdem wird ein informeller Dialog mit der Zivilgesellschaft stattfinden, um die Ausschussmitglieder über die Menschenrechtslage im Land zu informieren.

Gute Wertschöpfung auf kleinen Höfen!

Als Teil unseres COACH Projekts lernen wir gemeinsam mit Kleinbäuer:innen, Ernährungsräten und lokalen Strukturen der öffentlichen Verwaltung, wie wir nachhaltige Lebensmittelsysteme stärken und faire Agrar- und Lebensmittelketten durch innovative Methoden unterstützen können. Ende Februar organisierten wir ein Tagesseminar, in dem wir mit 50 Kleinbäuer:innen über Strategien sprachen, um kleine und mittelgroße Höfe so zu bewirtschaften, dass sie als Kleinbäuer:innen ein gutes Leben haben. Unsere Inputgeberin, Michaela Jancsy, erzählt im Interview wie sie ihren Gemüsebetrieb führt.

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