Tag des kleinbäuerlichen Widerstands: Solidarität mit den Sumalo-Bäuer:innen

Am 17. April 2025, dem Tag des kleinbäuerlichen Widerstands, macht FIAN Österreich auf die Situation der Sumalo-Bäuer:innen auf den Philippinen aufmerksam und fordert abermals die Einstellung ihrer juristischen Verfolgung und ein sofortiges Ende der Kriminalisierung.

Die Sumalo-Bäuer:innen kämpfen seit Jahrzehnten für die Anerkennung ihres Rechts auf Land und um ihr Recht auf Nahrung. Ein bereits seit 1989 laufender Agrarreformprozess wäre ein wichtiger Schritt für die betroffenen Gemeinden. Diese Reform wird allerdings von den Landbesitzer:innen blockiert. Die Sumalo-Bäuer:innen, ihre Anführer:innen und Familienmitglieder wurden in diesem Zusammenhang Opfer von Belästigung, Einschüchterung, Kriminalisierung und sogar Mord. Die Kriminalisierung der Aktivist:innen mittels Anklagen und Verhaftungen soll zudem dazu beitragen sie mundtot zu machen. FIAN Österreich hat 2023 mit einer Eilaktion auf die Situation der Betroffenen aufmerksam gemacht.

Anlässlich des heutigen Tages des kleinbäuerlichen Widerstands, hat FIAN Österreich gemeinsam mit zivilgesellschaftliche Organisationen des Global Networks for the Right to Food and Nutrition und mit der philippinischen Bewegung KATARUNGAN eine Erklärung veröffentlicht, in der folgende Punkte gefordert werden:

  • Die Umsetzung der Agrarreform und die Umverteilung von Land an diejenigen, die es bewirtschaften.
  • Der Schutz der angestammten Gebiete und der indigenen Territorien.
  • Ein Ende des Landraubs und des aggressiven und von Konzernen gesteuerten Entwicklungsmodells.
  • Die Aufhebung von Gesetzen und politischen Maßnahmen, die Unternehmen gegenüber betroffenen Gemeinden bevorzugen.
  • Gerechtigkeit für die Opfer der Landkonflikte.
  • Ein Ende der Kriminalisierung, Militarisierung und Verfolgung von Bauernführer:innen und -verteidiger:innen.
  • Die Anerkennung und den Schutz der Rechte der Bäuer:innen, wie sie in der UN-Erklärung für die Rechte von Kleinbäuer*innen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeitenden (UNDROP) verankert sind.
  • Ernährungssouveränität und keine von Konzernen kontrollierten Ernährungssysteme.

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

"Die Agrarreform bleibt ein unerfülltes Versprechen"

Die vorherrschende Meinung sieht drei Hauptgründe für die anhaltenden Ernährungsprobleme: die Covid-Pandemie, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den Klimawandel. Joseph Purugganan hingegen bezeichnet die globale Ernährungskrise als Folge der industriellen Landwirtschaft. Purugganan koordiniert das Philippinen-Programm von Focus on the Global South. Die Organisation ist eng verbunden mit sozialen Bewegungen in Asien und entwickelt Konzepte für einen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandel.

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

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