Soja: Der Fleisch gewordene Wahnsinn

Welche globalen Auswirkungen hat unser Fleischkonsum? Neuer Kurzfilm von Thomas Bauer über Gensojaanbau für die industrielle Fleischproduktion in Brasilien und deren verheerende Auswirkungen auf Kleinbäuer*innen und Indigene.

Ein Film von Thomas Bauer. BRA/AUT 2017. 34 min.

Mit CACIQUE BONIFÁCIO REGINALDO DUARTE (Häuptling der Guarani Kaiowá) EWALD GRÜNZWEIL (Biobauer) Univ.-Prof. MARTIN COY (Geograph) Univ.-Prof. WANDERLEI PIGNATI (Arzt) VALDIVA OLIVEIRA E SILVA (Bäuerin) MARCO ANTONIO DELFINO DE ALMEIDA (Staatsanwalt) u.v.a.
Buch & Regie, Kamera, Ton, Montage: THOMAS BAUER Sprecherin: ULLA EBNER

In Österreich essen wir pro Kopf und Jahr mehr als 60 Kilo Fleisch. Der hohe Fleischkonsum hat global gravierende Folgen: Das Futter für Rind, Schwein, Geflügel & Co verbraucht rund zwei Drittel aller fruchtbaren Flächen weltweit. Die EU importiert einen großen Teil des Futtermittels Soja aus anderen Weltgegenden.

Was das für Herkunftsländer wie Brasilien bedeutet, zeigt Thomas Bauer in seinem neuen Film auf. Er besucht Kleinbauern, die wegen der riesigen Gensoja-Plantagen ihr Land verloren haben und spricht mit Indigenen, die unter den Folgen der großflächig versprühten Pestizide leiden. Zu Wort kommen ein Arzt und ein Staatsanwalt, die sich gegen alle Widerstände für die Leidtragenden einsetzen. Doch auch hier in  Österreich profitieren die wenigsten Landwirte von einem Agrarsystem, das von ihnen verlangt, immer mehr und immer billiger zu produzieren.

Dass es auch  anders gehen könnte, zeigt der Besuch am Hof eines Biobauern in Oberösterreich. In beeindruckenden Bildern spannt der Film einen globalen Bogen von Brasilien nach Österreich und regt zum Nachdenken über das gegenwärtige Wirtschaftssystem an.

Der Film wird unterstützt von Welthaus Diözese Graz-Seckau.

https://www.youtube.com/watch?v=UREhXvlaYxc&feature=youtu.be

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

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