Alarmierender Bericht über die Auswirkungen von Agrotoxika in Lateinamerika und der Karibik

Ein aktueller Bericht der FIAN-Sektionen in Lateinamerika zeigt Verletzungen des Rechts auf Nahrung auf, indem er Daten und Zeugenaussagen aus acht Ländern in Lateinamerika und der Karibik zusammenstellt.

Foto: FIAN International


Am 27.4.2021 stellten die lateinamerikanischen Sektionen von FIAN International den Bericht „Toxic Pesticides in Latin America: Violations of the Right to Adequate and Nutrition“ bei einer gut besuchten Online-Veranstaltung vor.

Die 108-seitige Publikation enthält Daten und Berichte über die Auswirkungen dieser giftigen Substanzen in acht Ländern in Lateinamerika und der Karibik: Brasilien, Kolumbien, Paraguay, Ecuador, Honduras, Guatemala, Mexiko und Haiti.

Der Bericht dokumentiert, wie Pestizide nicht nur die Umweltgesundheit, sondern auch die der Menschen beeinträchtigen. Sie behindern die Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung. Der Bericht identifiziert auch ein weit verbreitetes Muster in den Geschäftsstrategien von Unternehmen in der Region, das auf der unternehmerischen Vereinnahmung von öffentlichen Institutionen und Territorien beruht.

Über 700 Teilnehmer nahmen an der Online-Veröffentlichung des Berichts teil. Während der Veranstaltung präsentierten Juan Carlos Morales González von FIAN Kolumbien und der Forscher Leonardo Melgarejo die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Berichts. Betroffene Gemeinden in Brasilien, Haiti und Paraguay berichteten über die verheerenden und zerstörerischen Auswirkungen von Pestiziden auf ihre Lebensgrundlagen. Anschließend analysierten die Geografin Larissa Bombardi, Autorin von „Geography of the Use of Agrochemicals in Brazil and Connections with the European Union“, und der UN-Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte, Marcos Orellana, die Ergebnisse des Berichts und ihre Standpunkte. Berichterstatter Orellana stellte klar:

"Die Tatsache, dass bestimmte Arten der Verschmutzung legal sind, rechtfertigt nicht die Verletzung von Menschenrechten ... gefährliche Substanzen müssen beseitigt werden". Er betonte weiter: "Die gemeinsame Verantwortung von exportierenden und importierenden Ländern ... die Verpflichtung der Nationen, die Exposition gegenüber toxischen Substanzen zu verhindern, basiert auf Menschenrechten".

Als Folge der in diesem Bericht dokumentierten Arbeit wird FIAN International in Kürze eine Beschwerde bei den zuständigen Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen einreichen. Diese bezieht sich auf den während der Online-Veranstaltung vorgestellten brasilianischen Fall, bei dem die Luftbegasung als Waffe eingesetzt wurde, um Landarbeiter aus einem umstrittenen Gebiet in Pernambuco zu vertreiben.

Am 5. Mai wird dieser Bericht in einem weiteren Online-Seminar einem weltweiten Publikum vorgestellt: Dabei wird FIAN International die Ergebnisse einer Studie über die Erfahrungen von Landwirten erläutern, die sich auf den Weg zu pestizidfreien Gemeinschaften und Lebensmittelsystemen machen.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Ana María Suárez Franco, suarez-franco[at]fian.org

Den Bericht finden Sie hier (Englisch).

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

UN-Sozialausschuss: Frauen im ländlichen Raum fordern Klimagerechtigkeit und ein Ende der Umweltzerstörung in Honduras

In dieser Woche wird der Staat Honduras in Genf Fragen des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) zu seiner Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte beantworten. Außerdem wird ein informeller Dialog mit der Zivilgesellschaft stattfinden, um die Ausschussmitglieder über die Menschenrechtslage im Land zu informieren.

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