Untersuchung von Mikrofinanzinvestitionen: IFC-Vorstand wartet mit Entscheidung

Der Vorstand der IFC nimmt sich mehr Zeit, um über eine Untersuchung seiner Mikrofinanzinvestitionen in Kambodscha zu entscheiden. Zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter FIAN Österreich, sind besorgt und haben einen gemeinsamen Brief an den IFC-Vorstand verfasst.

Der Vorstand der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) hat sich selbst zusätzliche Zeit eingeräumt, um die Entscheidung seiner unabhängigen Ombudsstelle zu überprüfen, dass eine Untersuchung der IFC-Mikrofinanzinvestitionen in Kambodscha eingeleitet wird. Der Vorstand hat nun bis zum 28. Juli 2023 Zeit, die Entscheidung zur Untersuchung zu bestätigen oder aufzuheben.

Ombudsstelle überprüfte Beschwerde gründlich

Die IFC ist Mitglied der Weltbankgruppe und hat erhebliche Investitionen in die kambodschanische Mikrofinanzbranche getätigt. Nach einer Beschwerde hat der unabhängige Kontrollmechanismus der IFC – der Compliance Advisor Ombudsman (CAO) – u.a. eine siebenmonatige Überprüfung durchgeführt. Der CAO entschied am 13. Juni 2023, dass eine Untersuchung der IFC-Mikrofinanzinvestitionen in Kambodscha gerechtfertigt sei. Am 29. Juni forderte die IFC-Geschäftsführung den Vorstand auf, die Entscheidung des CAO zu überprüfen, indem sie eine nie zuvor verwendete Ergänzung der CAO-Richtlinie von 2021 in Anspruch nahm.

Vierundzwanzig Interessenvertreter, darunter FIAN Österreich, schrieben am 12. Juli 2023 einen gemeinsamen Brief an den Vorstand. Darin äußern sie Bedenken gegen den Antrag der IFC-Geschäftsführung auf Überprüfung durch den Vorstand. In dem Schreiben wird der Vorstand daran erinnert, dass die Richtlinien des CAO die Überprüfung auf enge technische Kriterien beschränken. Es sei dem Vorstand ausdrücklich untersagt, sich ein Urteil über die Berechtigung und Inhalte der Beschwerde zu bilden.

Die Beschwerde beim CAO wurde im Februar 2022 von den kambodschanischen Menschenrechtsorganisationen LICADHO und Equitable Cambodia im Namen der betroffenen kambodschanischen Mikrokreditnehmer:innen eingereicht. Darin werden unter anderem Versäumnisse bei der Due-Diligence-Prüfung (Sorgfaltsprüfungen) der IFC vor Projektbeginn geltend gemacht. Außerdem werden Verstöße gegen die Leistungskriterien der IFC aufgrund von unethischen und räuberischen Kreditvergabepraktiken aufgeführt.

Die Meldung in Englisch findet sich auf der Webseite der kambodschanischen Menschenrechtsorganisation LICADHO: IFC Board Grants Itself Extra Time to Review Independent Accountability Mechanism’s Decision to Investigate

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