340 NGOs fordern von EU Stopp der Freihandels-Verhandlungen mit Brasilien

FIAN unterstützt Forderung nach Menschenrechten vor Konzerninteressen

Mato Grosso, Brazil – Photo by Icaro Cooke Vieira/CIFOR cifor.orgCC BY-NC-ND 2.0

Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien erreicht unter Präsident Jair Bolsonaro ein neues Rekordausmaß. Schwere Menschenrechtsverletzungen, Angriffe auf Minderheiten, die Zivilgesellschaft und indigene Völker nehmen stark zu - nur um die Interessen mächtiger Vieh- und Soja-Agrarkonzernen durchzusetzen. 340 Organisationen fordern daher, das Handelsabkommen zwischen der EU und den Mersocur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) sofort zu stoppen. Es verstößt gegen alle Menschenrechts- und Umweltrichtlinien der EU. Auch die österreichische Regierung ist gefordert, sich für einen Abbruch der Verhandlungen einzusetzen oder ein allfälliges Abkommen nicht zu unterzeichnen.

Letter-Brazil-EU-Mercosur  und Liste der unterzeichnenden Organisationen (englisch)

Brief-Brasilien-EU-Mercosur (deutsch)

Partizipative Prozesse und deren Einfluss in der Ernährungswende

Partizipative Prozesse ermöglichen es unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen eine Stimme zu geben. Im Frühjahr 2022 hat FIAN Österreich gemeinsam mit den europäischen Sektionen in Belgien, Portugal, Schweden und FIAN International, sowie der Organisation Observatori Desc eine Kartierung (Mapping) gestartet, um Beispiele für partizipative Prozesse zu erforschen, die nachhaltige Lebensmittelsysteme fördern. 

Gute Wertschöpfung auf kleinen Höfen!

Als Teil unseres COACH Projekts lernen wir gemeinsam mit Kleinbäuer:innen, Ernährungsräten und lokalen Strukturen der öffentlichen Verwaltung, wie wir nachhaltige Lebensmittelsysteme stärken und faire Agrar- und Lebensmittelketten durch innovative Methoden unterstützen können. Ende Februar organisierten wir ein Tagesseminar, in dem wir mit 50 Kleinbäuer:innen über Strategien sprachen, um kleine und mittelgroße Höfe so zu bewirtschaften, dass sie als Kleinbäuer:innen ein gutes Leben haben. Unsere Inputgeberin, Michaela Jancsy, erzählt im Interview wie sie ihren Gemüsebetrieb führt.

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

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