FIAN-Sommerakademie
Das Recht auf Nahrung kennen und verteidigen. Vom 3. bis 5. Juli 2017 in Wien.
Du möchtest das Recht auf Nahrung nicht nur kennenlernen, sondern auch wissen, wie du es effektiv verteidigen kannst? Die FIAN-Sommerakademie in Kooperation mit der Volkshochschule Penzing vermittelt umfassendes Wissen zum Recht auf Nahrung, Instrumenten zum internationalen Menschenrechtsschutz, sowie zu neuen Entwicklungen und Herausforderungen in der Menschenrechtsarbeit. Anhand von realen Fallbeispielen erfährst du, wie das Recht auf Nahrung geschützt und durchgesetzt werden kann. Die Sommerakademie schafft einen transdisziplinären Austausch. Du hast außerdem die Möglichkeit, konkrete Aktivitäten zu planen, um dein neues Wissen einzusetzen und für das Menschenrecht auf Nahrung aktiv zu werden.
Mit Special Guest: Ana Maria Suarez Franco, Vertreterin von FIAN International im UN-Menschenrechtsrat in Genf, gibt tiefe Einblicke in ihre Arbeit.
Zielgruppe
Die Sommerakademie richtet sich vorrangig an Menschenrechtsaktivist*innen, Aktive in der Bewegung für Ernährungssouveränität, Gärtner*innen, Bäuer*innen, Forscher*innen und Studierende verschiedener Disziplinen (Rechts- / Politik- / Agrar- / Ernährungswissenschaft u.a.) ist aber auch für andere Interessierte offen.
Voraussetzungen
- Vorkenntnisse im Bereich Menschenrechte / Recht auf Nahrung oder großes Interesse daran
- Lesen von kurzen Basistexten (werden zugesendet)
- Bereitschaft zu Follow-Up Aktivitäten nach der Sommerakademie
Kosten
Die Teilnahme ist kostenlos. Verpflegung während der Sommerakademie wird übernommen (Pausen / Mittagsessen). Anreise innerhalb Österreichs und Unterkunft kann auf Anfrage finanziell unterstützt werden.
Ziele und Inhalte der Akademie
- Einführung und Vertiefung in das Menschenrecht auf Nahrung im Menschenrechtssystem auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene
- Aktuelle Entwicklungen im Bereich des Rechts auf Nahrung kennenlernen: FAO Leitlinien zu Land / Extraterritoriale Staatenpflichten / Rechte von Kleinbäuer*innen / UN-Abkommen zur Regulierung transnationaler Konzerne
- Thematische Brennpunkte verstehen: Land Grabbing und Entwicklungsfinanzierung, Mangelernährung und Anreicherungsallianzen
- Vertiefende Arbeitsgruppen zu Fallbeispielen: Menschenrechtsverletzungen identifizieren und darauf reagieren
- Planung von Follow-Up Aktivitäten: Nachhaltig aktiv werden für das Recht auf Nahrung
Alle Teilnehmer*innen erhalten eine Teilnahmebestätigung
Inhaltliche Gestaltung und Referent*innen
FIAN International Vertreterin im UN-Menschenrechtsrat in Genf (Ana-Maria Suarez-Franco), FIAN Österreich (Brigitte Reisenberger, Melanie Oßberger und Philipp Salzmann)
Petra Bayr (SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung)
Hilfe Wipfel (Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz/ KOO)
David Jelinek (ÖBV-Via Campesina Austria)
Marieta Kaufmann (NeSoVe)
Elisabeth Moder (Horizont 3000)
Kristina Kroyer (Horizont 3000)
Anmeldeverfahren
- Kurzes Anschreiben: Was ist mein persönlicher Hintergrund? Was sind meine Erwartungen an die Sommerakademie?
- Deadline für Anmeldung ist der 12. Juni 2017
- Anmeldungen an philipp.salzmann[at]fian.at
- Maximale Teilnehmer*innenzahl: 30
PROGRAMM
Montag, 3.7.2017
12:30 Ankommen und Kennenlernen
Programmüberblick / Erwartungen und Zielsetzungen: Warum braucht es eine Sommerakademie zum Menschenrecht auf Nahrung?
13:30 Menschenrechte – zwischen Krise und Lösungsstrategie?
Problemaufriss / Entwicklung der Menschenrechte durch soziale Kämpfe / gegenwärtige Herausforderungen / Machtverhältnisse identifizieren und verändern
14:00 Menschenrechtliche Grundlagen kennen
Menschenrecht auf Nahrung im Menschenrechtssystem auf internationaler, regionaler, und nationaler Ebene / rechtliche Verankerungen und Durchsetzungsmöglichkeiten
15:30 Pause
16:00 Menschenrechtliche Instrumente nutzen: Menschenrechtsverletzungen identifizieren und darauf reagieren
Arbeitsweise von FIAN: Fallarbeit / Zusatzprotokoll zum WSK-Pakt / Monitoring -, Beschwerde- und Wiedergutmachungsmechanismen / UN-Menschenrechtsrat und Staaten-Berichterstattung zu wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten
17:30 Ende
Dienstag, 4.7.2017
9:00 Umkämpfte Ressourcen: Zugang zu natürlichen Ressourcen und das Menschenrecht auf Nahrung
Expert*innenpanel
Fallbeispiel Brasilien: Landrechte am Beispiel der Guarani-Kaiowá
Fallbeispiel Sierra Leone + Sambia: Investmentfonds und Entwicklungsfinanzierung
10:30 Pause
11:00 Zwei Arbeitsgruppen zu Fallbeispielen Brasilien und Sierra Leone + Sambia
Welche Aspekte des Rechts auf Nahrung werden verletzt? Wer hat welche Verpflichtungen gegenüber den Rechteinhaber*innen? Welche (rechtlichen) Handlungsoptionen sind anhand der spezifischen Fallbeispiele möglich? Was wird bereits von welchen Akteuren unternommen?
12:00 Blitzlichtrunde aus AGs in Großgruppe
12:30 Mittagspause
13:30 Österreichische Entwicklungspolitik: Erfahrungen aus der politischen Praxis
14:30 Neue rechtliche Entwicklungen
FAO Leitlinien zu Land und natürlichen Ressourcen / Extraterritoriale Staatenpflichten / Rechte von Kleinbäuer*innen / UN-Abkommen zur Regulierung transnationaler Konzerne
16:00 4 Arbeitsgruppen zu neuen rechtlichen Entwicklungen:
Inwiefern könnten die neuen Instrumente genutzt werden, um den heutigen Herausforderungen effektiv zu begegnen? Welche Hürden müssen zur Etablierung und Durchsetzung dieser (neuen) Rechte und Rechtsinstrumente noch genommen werden?
17:00 Blitzlichtrunden aus AGs in Großgruppe
17:30 Ende
Mittwoch, 5.7.2017
9:00 Mangelernährung: „Corporate Capture“ und die Neuen Allianzen für Ernährungssicherheit
Expert*innenpanel zu Konzernmacht, Kinderrechten, Frauenrechten und (Mangel)Ernährung
11:00 Pause
11:30 Zwei bis drei Arbeitsgruppen
Warum sind Kinderrechte und Frauenrechte durch Mangelernährung massiv bedroht und warum muss deren Stärkung der Schlüssel zur Bekämpfung von Mangelernährung sein?
Was bedeutet Corporate Capture des Lebensmittel- und Agrarsystems aus einer kritisch-ernährungswissenschaftlichen und menschenrechtlichen Perspektive?
13.00 Mittagspause
14:00 Blitzlichtrunde der AGs in Großgruppe
14:30 Ideenwerkstatt: gemeinsame Initiativen und Follow Up-Aktivitäten planen
16:30 Feedback und Abschluss
17:30 Ende
Veranstaltet von FIAN Österreich in Kooperation mit der Volkshochschule Penzing.
Gefördert durch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen des Projekts „Menschenrechte ins Ernährungssystem“