FIAN-Aktion „Mir isst es Recht!“ – Speisen für das Menschenrecht auf Nahrung

Von 16. Oktober bis 10. Dezember Essen für einen guten Zweck

Wien, 11.10. – Am Welternährungstag, den 16. Oktober, startet die FIAN-Speisenaktion „Mir isst es Recht!“. In Lokalen in Wien, Graz und Linz werden von 16. Oktober bis 10. Dezember ausgewiesene FIAN-Gerichte serviert. Ergänzt wird die Aktion mit Diskussionsrunden, Live-Musik, Poetry Slams und Kochworkshops.

www.fian.at/mirisstesrecht

Essen für einen guten Zweck

Auch dieses Jahr gibt es wieder köstliche Speisen, von Suppen, Curry, und ganzen Menüs, bis hin zu vegetarischen Burgern und eigens kreierten Süßspeisen. Pro Speise gehen 1,00 bis 1,50 Euro an FIAN. Während des gesamten Aktionszeitraums gibt es unter dem Motto „FIAN Kennenlernen“ Diskussionsrunden, Musikabende, Poetry Slams und Kochworkshops. Zum Auftakt der Speisenaktion am 16. Oktober im Statt-Beisl im WUK in Wien lädt FIAN zu einer Diskussionsrunde zum Recht auf Nahrung in Österreich und anschließender Live-Musik von Jonopono. Am 15. November bittet Pierre Jean Levassor vom Wirt am Graben Linz zu einem Kochworkshop: „Gemeinsam werden wir einige Speisen kochen und anhand von Rezepturen aus dem Mühlviertel genussvoll erleben, wie man sich einfach an einem sozial und ökologisch angepasstem Ernährungskonzept beteiligen kann, nicht nur für das eigene Wohl, sondern auch das zukünftiger Generationen“, so der Wirt und Koch. Der Kulturverein FOMP unterstützt die Speisenaktion mit einem Poetry Slam. „‘Poesie isst mir Recht!‘ widmet sich dem Thema Ernährung, bezogen auf ihre Vielfalt, persönliche Bedeutung und literarische Relevanz. Texte über Essen. Texte über Menschenrechte“, so Jonas Scheiner, Poetry Slammer von FOMP über den Poetry Slam am 18.11. im Restaurant Oben in Wien.

Stark machen für Soziale Rechte in Österreich

Die Speisenaktion 2017 widmet sich inhaltlich den Sozialen Rechten und dem Menschenrecht auf Nahrung in Österreich. Denn mehr als eine halbe Million Menschen in Österreich leben in manifester Armut – das heißt sie haben zum Beispiel nicht genug Geld frisches Obst oder Gemüse zu kaufen oder ihre Wohnung ausreichend zu heizen und sind daher auf Lebensmittelspenden und Sozialmärkte angewiesen. Der Frauenanteil unter den Armutsbetroffenen ist überproportional hoch. „Soziale Missstände sind nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern in vielen Fällen auch eine Verletzung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte. Daher ist FIAN innerhalb der österreichischen Armutskonferenz aktiv. Wir kämpfen mit Menschenrechten gegen Armut und machen uns stark für die Verankerung des Rechts auf Nahrung im österreichischen Rechtssystem“ erklärt Elisabeth Sterzinger, Vorstandsmitglied von FIAN Österreich. „Die Speisenaktion macht auf das Menschenrecht auf Nahrung und bestehende rechtliche Lücken in Österreich aufmerksam. Die Restaurantbesucher und – besucherinnen können im Rahmen der FIAN-Aktion einen wichtigen Beitrag für die Stärkung des Rechts auf Nahrung leisten“, ergänzt Philipp Salzmann, Koordinator der Speisenaktion bei FIAN Österreich.

Programm und Liste aller teilnehmenden Lokale

Interviewmöglichkeiten: Sowohl zum Thema Recht auf Nahrung, Soziale Rechte, als auch zur Speisenaktion bieten wir die Möglichkeit mit Philipp Salzmann, Koordinator der Speisenaktion und VertreterInnen von FIAN in der Armutskonferenz Interviews zu führen.

Logo und Fotos (weitere auf Anfrage)

Termine während des Aktionszeitraums

Montag, 16.10.2017 um 18:30 Auftaktveranstaltung im WUK (Wien) mit Diskussion zu Sozialen Rechten und mit Live-Musik von Jonopono
Mittwoch 15.11.2017 um 18:00 Kochworkshop mit Wirt am Graben „Pierre“ und VertreterIn von FIAN Österreich (Linz)
Samstag 18.11.2017 um 19:30 „Poesie isst mir Recht“ - Poetry Slam im Oben (Wien), in Kooperation und organisiert von FOMP
Donnerstag 30.11.2017 um 19:30 „Die Bilder_Bücher_Bühne" - Poetry Slam in der Drahtwarenhandlung, in Kooperation und organisiert von FOMP
Samstag 09.12.2017 um 19:00 Abschlussveranstaltung im Podium (Wien) mit Live-Musik von Belach

Rückfragehinweis und Terminvereinbarung:
Linnéa Richter, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
linnea.richter@fian.at
+43 (0)1/2350 239 12
+43 (0)650-4055511

FIAN Österreich ist die Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung. Als Teil von FIAN International kämpfen wir seit 1989 für eine Welt frei von Hunger und Mangelernährung.
www.fian.at

"Die Agrarreform bleibt ein unerfülltes Versprechen"

Die vorherrschende Meinung sieht drei Hauptgründe für die anhaltenden Ernährungsprobleme: die Covid-Pandemie, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den Klimawandel. Joseph Purugganan hingegen bezeichnet die globale Ernährungskrise als Folge der industriellen Landwirtschaft. Purugganan koordiniert das Philippinen-Programm von Focus on the Global South. Die Organisation ist eng verbunden mit sozialen Bewegungen in Asien und entwickelt Konzepte für einen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandel.

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

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