Agrarwende in Österreich: ökologisch und sozial

Plattform "Wir haben es satt" arbeitet an demokratischer Lebensmittelpolitik.

Das Jahr 2016 war ein entscheidender Einschnitt für österreichische Landwirtschaft. Seit die PartnerInnen der „Wir haben es satt“- Plattform die Agrarwende eingeläutet haben, scheint das Land im Umbruch zu sein. Der Kurswechsel in der europäischen Agrotreibstoffpolitik und das Scheitern der CETA- und TTIP-Verhandlungen waren erst der Anfang eines umfassenden Umdenkens hin zu einer Agrarwende – sowohl ökologisch als auch sozial. Statt Wachsen oder Weichen ist das gemeinsame Ziel aller AkteurInnen nun eine Landwirtschaft, die Bauern und Bäuerinnen das Überleben sichert und ein angemessenes Einkommen ermöglicht. Eine Landwirtschaft, die mit ihren Grundlagen, den natürlichen Ressourcen, nachhaltig und wertschätzend umgeht. Eine Landwirtschaft, die weder Tiere noch Menschen ausbeutet und auch nicht auf Kosten von Menschen in anderen Teilen der Welt produziert und exportiert. Kurzum, eine Landwirtschaft, die auf Ernährungssouveränität basiert.
 
„Auf dem Weg zu Ernährungssouveränität stehen wir jedoch ständig vor neuen Herausforderungen“, so die VertreterInnen der Plattform unisono. „Wir müssen zunächst einmal die bestehende Infrastruktur, die durch den Prozess des Wachsens und Weichens entstanden ist, in eine kleinbäuerliche Struktur umbauen, in der auch die Bedürfnisse der Bauern und Bäuerinnen, der KonsumentInnen sowie der Tiere und die Ansprüche des Bodens berücksichtigt werden.“
 
Dazu brauche es statt der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Zukunft eine Gemeinsame Lebensmittelpolitik (GLP, „Common Food Policy“) der EU. „Wer, unter welchen Umständen und wie unsere Lebensmittel produziert, geht alle BürgerInnen etwas an, nicht nur die Bauern und Bäuerinnen. Es ist daher höchst an der Zeit, aus der sektorellen Engstirnigkeit einer GAP hin zu einer GLP zu gelangen, “ so die Plattform „Wir haben es satt!“.
 
Die Frage, „Wer wird uns morgen versorgen?“, die bereits 2017 anlässlich der Wintertagung des Ökosozialen Forums heftig diskutiert wurde, wird nämlich von der Mehrzahl der BürgerInnen eindeutig beantwortet: Die Bauern und Bäuerinnen und nicht die Agrarindustrie!

Mit der Agrarwende 2016 wurden die Weichen für eine sozial und ökologisch gerechte Zukunft gestellt. In der „Unabhängigen BauernPost“, die die Plattform „Wir haben es satt“ schon zum zweiten Mal publiziert, sind die Weichenstellungen und Änderungen der Agrar- und Ernährungspolitik der letzten Jahre im Detail beschrieben.

Bilder der heutigen Aktion.

BauernPost zum Download.

 

TrägerInnen der Plattform „Wir haben es satt!“ sind AgrarAttac, FIAN Österreich, GLOBAL 2000, Greenpeace, Grüne Bäuerinnen und Bauern, IG-Milch, ÖBV-Via Campesina Austria, SOL, Südwind und Welthaus Diözese Graz-Seckau. Nähere Informationen unter: www.wir-haben-es-satt.at


Rückfragehinweis:
Brigitte Reisenberger, FIAN, 0699 18 33 00 33
Ewald Grünzweil, IG Milch 0664 20 23 869
Walter Bauer, Südwind, 0664 52 40 541
Irmi Salzer, ÖBV-Via Campesina Austria, 0699 11 82 76 34
Markus Meister, Welthaus Graz, 0676 87 42 30 20
 

 

Hier die Bauernpost zum online Lesen

 

 

 

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

Gute Wertschöpfung auf kleinen Höfen!

Als Teil unseres COACH Projekts lernen wir gemeinsam mit Kleinbäuer:innen, Ernährungsräten und lokalen Strukturen der öffentlichen Verwaltung, wie wir nachhaltige Lebensmittelsysteme stärken und faire Agrar- und Lebensmittelketten durch innovative Methoden unterstützen können. Ende Februar organisierten wir ein Tagesseminar, in dem wir mit 50 Kleinbäuer:innen über Strategien sprachen, um kleine und mittelgroße Höfe so zu bewirtschaften, dass sie als Kleinbäuer:innen ein gutes Leben haben. Unsere Inputgeberin, Michaela Jancsy, erzählt im Interview wie sie ihren Gemüsebetrieb führt.

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