Gutes Leben für alle (Dialogreihe)

Shalini Danderia: Gute Rechte für alle!? - Chancen und Gefahren (menschen-)rechtsbasierter Entwicklungsstrategien

Rechtsbasierte Entwicklungsstrategien sind gleichermaßen bei neoliberalen Gegner_innen von Staatsinterventionismus als auch bei Menschenrechtsaktivist_innen beliebt. Während Parlamente und Regierungen an Vertrauen verlieren, wachsen die Erwartungen gegenüber der justiz, die als Garantin von Rechten gesehen wird. Was sind die Chancen, was sind die Gefahren dieses Ansatzes? Bietet er Potential für eine Entwicklungsstrategie hin zu einem guten Leben für alle - lokal, national und weltweit?

Shalini Randeria ist Rektiorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), Wien und Professorin für Sozialanthropologie und Soziologie, Graduate Institute of International and Development Studies, Genf

Kommentare:

Verena Madner, Universitätsprofessorin für öffentliches Recht, Umweltrecht, Public and Urban Governance am Department Sozioökonomie der WU Wien

Brigitte Reisenberger, Geschäftsleiterin von FIAN Österreich (Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung)

Eine Veranstaltung der Trägerorganisationen des Gutes Leben für alle-Kongresses in Kooperation mit der Volkshochschule Wiener Urania

 

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

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