Covid-19: Aus Krise lernen - NGOs fordern Politik im Sinne von Kleinbäuer*innen

Bündnis wendet sich mit Forderungen und Lösungsansätzen an Landwirtschaftsministerin Köstinger und Außenminister Schallenberg

Foto: FIAN / Bernd Eidenmüller

Im Zusammenhang mit Covid-19 wurde erneut die Verwundbarkeit des gegenwärtigen globalisierten Ernährungssystems deutlich, das von der industriellen Landwirtschaft dominiert wird.

Wir müssen aus dieser Krise lernen und in den Aufbau widerstandsfähiger lokaler und regionaler, vielfältiger, agrarökologischer Landwirtschafts- und Ernährungssysteme investieren! Kleinbäuer*innen und andere Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten, sichern in diesen Krisenzeiten mehr denn je die regionale Lebensmittelversorgung. Sie zu stärken bedeutet, eine klimagerechte Zukunft und die Ernährungssicherheit aller Menschen zu stärken.

Kleinbäuer*innenrechte sind Menschenrechte. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen daher auf, die österreichische und die EU-Politik im Sinne der Bauern, Bäuerinnen und anderer kleiner Lebensmittelproduzent*innen zu gestalten. In einem Bündnis mit mehreren Organisationen übermittelte FIAN heute entsprechende Forderungen und Lösungsansätze in einem Offenen Brief an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Außenminister Alexander Schallenberg.

Offener Brief an die österreichische Landwirtschaftsministerin und den Außenminister

 

 

Was is(s)t gerecht? Lehrgang für Multiplikator*innen

Für eine Veränderung in unserem Ernährungssystem braucht es junge Menschen, die etwas bewegen wollen. Genau für diejenigen gibt es diesen Lehrgang: An 8 Terminen zwischen März und September bekommst du das Wissen und die Skills, um Veränderungen anzustoßen und weiterzutragen – direkt aus Theorie und Praxis. Die Anmeldung läuft bis zum 01. Februar 2026!

Mit Agrarökologie den Boden für künftige Generationen bereiten und erhalten

Die Integration der Rechte künftiger Generationen in gegenwärtige Entscheidungsfindung stellt sicher, dass Entwicklungsbemühungen nachhaltig gerecht sind. Die Maastrichter Grundsätze liefern den rechtlichen und ethischen Rahmen, der die Verantwortung von Staaten und Unternehmen betont, die Rechte zukünftiger Generationen zu schützen. Die industrielle Landwirtschaft, die auf die kurzzeitige Maximierung der globalen Lebensmittelproduktion mithilfe externer Inputs abzielt und damit unsere Umwelt und Ökosysteme zerstört, steht dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen für kommende Generationen entgegen.

Entschädigung für vertriebene Familien aus Kambodscha

In der ersten transnationalen Menschenrechtsklage Südostasiens gingen über 700 Familien aus Kambodscha rechtlich gegen den größten Zuckerproduzenten Asiens vor und erreichten nun eine finanzielle Entschädigung. Durch ein gerichtliches Vermittlungsverfahren erzielten die Kläger:innen im Februar 2025 einen Vergleich mit dem Unternehmen, welches im Mai eine Zahlung an die Gemeinden leistete.

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

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