Covid-19: Aus Krise lernen - NGOs fordern Politik im Sinne von Kleinbäuer*innen

Bündnis wendet sich mit Forderungen und Lösungsansätzen an Landwirtschaftsministerin Köstinger und Außenminister Schallenberg

Foto: FIAN / Bernd Eidenmüller

Im Zusammenhang mit Covid-19 wurde erneut die Verwundbarkeit des gegenwärtigen globalisierten Ernährungssystems deutlich, das von der industriellen Landwirtschaft dominiert wird.

Wir müssen aus dieser Krise lernen und in den Aufbau widerstandsfähiger lokaler und regionaler, vielfältiger, agrarökologischer Landwirtschafts- und Ernährungssysteme investieren! Kleinbäuer*innen und andere Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten, sichern in diesen Krisenzeiten mehr denn je die regionale Lebensmittelversorgung. Sie zu stärken bedeutet, eine klimagerechte Zukunft und die Ernährungssicherheit aller Menschen zu stärken.

Kleinbäuer*innenrechte sind Menschenrechte. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen daher auf, die österreichische und die EU-Politik im Sinne der Bauern, Bäuerinnen und anderer kleiner Lebensmittelproduzent*innen zu gestalten. In einem Bündnis mit mehreren Organisationen übermittelte FIAN heute entsprechende Forderungen und Lösungsansätze in einem Offenen Brief an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Außenminister Alexander Schallenberg.

Offener Brief an die österreichische Landwirtschaftsministerin und den Außenminister

 

 

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

nach oben