Geschlechtergerechtigkeit
im Ernährungssystem

 

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Frauen nehmen im Ernährungssystem eine besondere Rolle ein. 1,4 Milliarden Frauen und Mädchen sind derzeit nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Sie machen somit 60 Prozent der weltweit von Hunger und Mangelernährung Betroffenen aus. Patriarchale Gesellschaftsstrukturen und traditionelle Rollenbilder manifestieren sich im eingeschränkten Zugang zu Land und anderen produktiven Ressourcen, mangelnden Besitzrechten, finanzieller Abhängigkeit, Benachteiligung von Mädchen in der Bildung und der politischen Teilhabe. Zusätzlich haben Frauen während Schwangerschaft und Stillzeit einen erhöhten Nährstoffbedarf. Dies wird durch häufige Mehrfachbelastung aus Sorge-, Haus- und Erwerbsarbeit zusätzlich verstärkt. Auf der anderen Seite sind insbesondere Frauen für die ausgewogene, ausreichende und vielseitige Ernährung innerhalb der Familie verantwortlich. Durch ihre Tätigkeit als Sammlerinnen bereichern sie das Nahrungsangebot um Wildpflanzen, Kräuter und Beeren. Im Anbau geben sie lokal angepassten Kulturen mit höherem Nährstoffgehalt den Vorrang und sind weltweit maßgeblich an der Umsetzung agrarökologischer Alternativen beteiligt. Sie sind zudem die wichtigsten Wissensträgerinnen in Bezug auf Anbau, Verarbeitung und Lagerung von Nahrungsmitteln.

Das universelle Menschenrecht frei von Hunger zu leben ist seit 1966 im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte, dem WSK-Pakt, festgeschrieben. Die menschenrechtliche Gleichbehandlung von Mann und Frau ist wiederum durch die Frauenrechtskonvention (Konvention über die Abschaffung jeglicher Diskriminierung der Frau) garantiert. Trotz eines eindeutigen geschlechtsspezifischen Zusammenhangs von Hunger und Mangelernährung, findet das Recht auf Nahrung für Frauen jedoch derzeit keine explizite Beachtung innerhalb existierender internationaler Konventionen oder Gesetzgebungen.

Für FIAN ist der Einsatz für Frauenrechte und gerechtere Verteilung von Macht, Ressourcen und Arbeit ein Kernanliegen im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung.

 

Tag des Kleinbäuerlichen Widerstands: Kleinbäuerliche Saatgutsysteme stärken Ernährungssouveränität, Biodiversität und Klimaresilienz

Am Internationalen Tag des Kleinbäuerlichen Widerstands, dem 17. April, schließt FIAN sich den weltweiten bäuerlichen Bewegungen an. Wir weisen auf die anhaltende Unterdrückung von Bäuer*innen, Landarbeiter*innen und indigenen Völkern hin - insbesondere von Frauen, die den größten Teil der Weltbevölkerung ernähren, aber noch wenig Einfluss auf die Ernährungspolitik haben. 

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