Vorläufiger Parallelbericht 2020

Das Soziale Rechte Forum, ein zivilgesellschaftliches Netzwerk von 14 Organisationen, veröffentlicht seinen Bericht zur Lage der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Rechte in Österreich.

Unter der Federführung von FIAN Österreich, der Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung, konstituierte sich das Soziale Rechte Forum, um vor dem Sozialausschuss der Vereinten Nationen Bericht zu erstatten. Der vorläufige Bericht der Zivilgesellschaft über die Umsetzung der im UN-Sozialpakt verbrieften Rechte in unserem Land liegt nun vor. Allerdings nicht der Staatenbericht, der bereits zum dritten Mal verschoben wurde. Aufgrund der wiederholten Verzögerungen hat das Soziale Rechte Forum beschlossen, seinen vorläufigen Bericht noch im Jahr 2020 zu publizieren.

In ihren Beiträgen liefern die mitwirkenden Organisationen neben einer Bestandsaufnahme der fehlenden Umsetzung des Rechts auf Arbeit, auf Wohnung oder auf Nahrung auch zahlreiche konstruktive Vorschläge, z.B.: wie mehr Menschen in Arbeit gebracht werden können, wie die zunehmende Wohnungslosigkeit bekämpft oder wie das Recht auf Nahrung nachhaltig auch für zukünftige Generationen verwirklicht werden kann.

Der Bericht weist auch auf die Dringlichkeit hin, die sozialen Rechte in der Verfassung zu verankern. „Diese und weitere Empfehlungen des UN-Sozialausschusses von der letzten Prüfung wurden von den vorherigen Regierungen kaum aufgegriffen“, erläutert Elisabeth Sterzinger, Stellvertretende Vorsitzende bei FIAN. „Im Gegenteil, durch das neue Sozialhilfegrundsatzgesetz kam es zu einer dramatischen Verschlechterung, insbesondere für Alleinerziehende, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen, Zugewanderten und Mehrkindfamilien“.

Durch die COVID-Krise wird die fehlende Absicherung sozialer Menschenrechte in unserem Land deutlich sichtbar und spürbar. Die Verarmung großer Bevölkerungsgruppen ist bereits erkennbar und wird sich durch den zweiten Lockdown verschärfen. „Daher hoffen wir auf einen Dialog mit dem Sozialministerium und weiteren thematisch betroffenen Ressorts“, so Sterzinger.

Folgende Organisationen sind Teil des Soziale Rechte Forums: arbeit plus - Soziale Unternehmen Österreich, Arbeiterkammer Wien, Armutskonferenz, Asylkoordination, Attac, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO), Bundesjugendvertretung, Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar (DKA), FIAN Österreich, Frauenberatung Kassandra, Knack:punkt – Selbstbestimmt Leben Salzburg, Österreichischer Berufsverband der sozialen Arbeit (OBDS), Österreichischer Behindertenrat und Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC).

Parallelbericht des Soziale Rechte Forum zum 6. Staatenbericht der Republik Österreich zum Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (WSK-Pakt).

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

UN-Sozialausschuss: Frauen im ländlichen Raum fordern Klimagerechtigkeit und ein Ende der Umweltzerstörung in Honduras

In dieser Woche wird der Staat Honduras in Genf Fragen des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) zu seiner Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte beantworten. Außerdem wird ein informeller Dialog mit der Zivilgesellschaft stattfinden, um die Ausschussmitglieder über die Menschenrechtslage im Land zu informieren.

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