COP21: Nur Transformation unseres Agrarsystems kann Klimawandel stoppen!

FIAN Österreich in Paris 05.12. 2015 - 12.12. 2015 In Paris versammeln sich Kleinbauern, Indigene, Fischer und ihre Verbündeten: Sie stellen sich gegen die im Rahmen der COP21 propagierten falschen Lösungen zur Klimakrise und treten für eine radikale Änderung unseres Agrar- und Wirtschaftssystems ein.

Global betrachtet gehört die industrielle Landwirtschaft zu den größten Verursachern von Treibhausgasen. Massentierhaltung, der enorme Einsatz von synthetischem Dünger und der hohe Erdölverbrauch sind für die hohen Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig gefährden Klimawandel und Wetterkapriolen die landwirtschaftlichen Erträge und damit das Recht auf Nahrung der Menschen. Bei den UN-Klimaverhandlungen in Paris ergreifen Konzerne die Gelegenheit, um ihre sozial und ökologisch katastrophalen Produktionsmodelle mit einem klimafreundlichen Anstrich zu versehen. Zu diesen Scheinlösungen gehören markt- oder technikbasierte Konzepte wie „Climate Smart Agriculture“, „Blue Carbon", REDD+ oder Carbon Capture and Storage.

 „Die Staatengemeinschaft ist den Menschenrechten, wie dem Recht auf Nahrung, Gesundheit oder Wohnen, verpflichtet. Mit einem weiter wie bisher werden diese Rechte durch die direkten Folgen des Klimawandels millionenfach verletzt. Die Lebensgrundlagen vieler Kleinbauern, Fischer oder indigener Gemeinschaften werden durch die in Paris diskutierten Instrumente weiter zerstört. Zu Klimagerechtigkeit gehört auch eine andere Wirtschaftsweise basierend auf menschenrechtlichen Verpflichtungen der Staaten“, so Brigitte Reisenberger von FIAN Österreich.

Die Allianz „Hands on the Land for Food Sovereignty“ rückt die Visionen und Bestrebungen derjenigen in den Mittelpunkt, die im Zentrum der Lösung für die Klima- und Nahrungskrise stehen: Die Kleinbauern, Hirten und Fischer selbst. „Um den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig ausreichend und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erzeugen, braucht es eine Kehrtwende in der Landwirtschaftspolitik und gänzlich andere Produktions- und Konsummuster. Weg von der dominanten industriellen Ausrichtung hin zu einem agrarökologischen Modell der Lebensmittelproduktion. Es braucht ein Arbeiten in Kreisläufen, einen nachhaltigen Umgang mit Boden und Wasser, den Schutz der Biodiversität und eine artgerechte Haltung von Nutztieren“, so Ludwig Rumetshofer von der ÖBV-Via Campesina Austria.

Am 10.12. lädt die "Global Convergence of Land and Water Struggles" von 13.00 bis 17.00 Uhr in Paris zu einem öffentlichen Treffen ein. Es bietet die einmalige Gelegenheit mit direkt involvierten Personen im Kampf für Klimagerechtigkeit in Gespräch zu kommen und sich über die für Menschenrechte und Umwelt verheerenden Klimainstrumente zu informieren, die am Klima-Gipfel propagiert werden. FIAN Österreich und ÖBV-Via Campesina Austria sind vor Ort und stehen als Kontakt zur Verfügung.

Kontakt in Paris, Rückfragen:

Brigitte Reisenberger, FIAN Österreich, Email: brigitte.reisenberger@fian.at, Mobil: 0043 699 18 33 00 33 (in Paris von 6. - 12.12.)
Ludwig Rumetshofer, ÖBV-Via Campesina Austria, Email: ludwig.rumetshofer@viacampesina.at, Mobil: 0043 676 53 59 804 (in Paris von 7.-12.12.)

Hands on the Land: www.handsontheland.net 

TERMINKALENDER PARIS

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

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