Partizipative Prozesse und deren Einfluss in der Ernährungswende

Partizipative Prozesse ermöglichen es unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen eine Stimme zu geben. Im Frühjahr 2022 hat FIAN Österreich gemeinsam mit den europäischen Sektionen in Belgien, Portugal, Schweden und FIAN International, sowie der Organisation Observatori Desc eine Kartierung (Mapping) gestartet, um Beispiele für partizipative Prozesse zu erforschen, die nachhaltige Lebensmittelsysteme fördern. 

Gemeinsam mit unseren Projektpartnern erforschen wir verschiedene Strategien, Initiativen oder Prozesse, in denen zivilgesellschaftliche Akteure und Bürger:innen mit Entscheidungsträger:innen der öffentlichen Verwaltung in Spanien, Österreich, Schweden, Portugal, Deutschland und Belgien zusammenarbeiten. 

Nach einem ersten Jahr methodischer Entwicklung und Recherche organisierte FIAN Österreich Anfang Mai eine dreitägige Veranstaltung mit allen fünf Partnerorganisationen. Der Ernährungsrat Wien nahm an diesem Treffen ebenfalls teil und berichtete über mehrere Projekte, die gemeinsam mit der Stadt Wien entwickelt werden. Während dieser Tage diskutierten wir über unterschiedliche Ernährungsstrategien in verschiedenen Städten sowie umgesetzte Maßnahme, wie das kostenlose Schulessen in Schweden, das zu 60 % aus Bio-Produkten bis 2030 bestehen soll. Wir analysierten auch, wie die Zivilgesellschaft für Umfragen ausgewählt wird und ob diese die Bevölkerung repräsentiert, bzw. ob andere Akteur:innen miteinbezogen werden.


Für Österreich recherchiert FIAN zehn Initiativen und Projekte - ein Beispiel davon ist die "Ernährungsstrategie Wien", die vom Ernährungsrat Wien gemeinsam mit der MA22 der Stadt Wien entwickelt wird. Ein weiterer Prozess, in dem partizipative Prozesse zu konkreten Maßnahmen geführt haben, die teilweise auch in die politische Agenda aufgenommen wurden, ist der Bürger:innenrat in Vorarlberg, der sich 2019 zum Thema "Zukunft Landwirtschaft" konstituiert hat.

Bist Du an einem Projekt beteiligt oder kennst Du eine Initiative in der Zivilgesellschaft, um gemeinsam mit der Politik auf lokaler Ebene zu Ernährungsfragen zu agieren? Wenn ja, schreib uns unter paul.mühlleitner@fian.at bis Ende Mai!

Die ausgewählten Fälle werden als Beispiele in unserem "EU Rights-Based Local Sustainable Food System Atlas" verwendet, der im Frühjahr 2024 erscheinen wird. Insgesamt werden hier 60 Fälle präsentiert, die nachhaltige Lebensmittelsysteme und auch die Ernährungssouverärnität stärken.

Faktencheck EU-Lieferkettengesetz

Vom "Bürokratiemonster", bis hin zum "Listen-Ansatz" und "Zertifizierungssystemen" – um das EU-Lieferkettengesetz vor der Abstimmung doch noch zu verhindern, wird versucht, die Öffentlichkeit mit irreführenden Argumenten zu beeinflussen. Das breite zivilgesellschaftliche Bündnis der Kampagne “Menschenrechte brauchen Gesetze!” setzt diesen Mythen einen umfassenden Faktencheck entgegen.

Schutz der Rechte zukünftiger Generationen

Menschenrechte sind zeitlos. Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben Auswirkungen auf morgen und beeinflussen die Rechte zukünftiger Generationen. Deshalb tragen wir auch eine Verantwortung für zukünftige Generationen. Dafür stellen die Maastricht Prinzipien einen Leitfaden dar.

Hunger.Macht.Profite.12 Tour im Herbst 2023

Braucht es Pestizide, um die Welt zu ernähren? Wie können Genossenschaften dabei helfen, ein demokratisches Agrar- und Lebensmittelsystem aufzubauen - und das auch im Kongo? Was können wir gegen Lebensmittelbetrug tun? Und wie bringen wir den Mut auf, die Machtverhältnisse zu verändern? Das globale Ernährungssystem befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Doch das bedeutet auch eine Chance für Veränderung!

nach oben