Indien: Solidarität mit Kleinbauern und -bäuerinnen in Odisha

Offener Brief an Regierung 

In einem offenen Brief an die Regierung des indischen Bundesstaats Odisha zeigt sich FIAN International besorgt über die jüngste Landvergabe im Bezirk Jagatsinhpur an die JSW Utkal Steel Ltd. Vor Ort werden fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen dokumentiert.

 

Das ursprünglich mit Investitionen des koreanischen Stahlgiganten POSCO geplante Projekt sieht den Bau eines Stahlwerks, eines Hafens und den Abbau von Eisenerz vor. Die Aneignung des dafür benötigten Landes erfolgte unter Missachtung mehrerer Gesetze und Verfahren sowie der Vergabe illegaler Genehmigungen. Seitdem ihr Land gewaltsam erworben wurde, sind die Dorfbewohner*innen willkürlichen Verhaftungen sowie der Zerstörung von Wald und Ackerland – und somit dem Verlust ihrer Lebensgrundlage – ausgesetzt.

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind besorgniserregend. Eine Analyse von FIAN International deutet auf weitreichende Menschenrechtsverletzungen hin. FIAN International fordert, das Land unverzüglich an die ursprünglichen Bewohner*innen zurückzugeben, deren Lebensunterhalt vollständig hiervon abhängt.

Lesen Sie hier das vollständige Schreiben an den Ministerpräsidenten von Odisha.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Sabine Pabst, Asien-Koordinatorin von FIAN International.

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

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