EU- Parlament verurteilt Gewalt an Guaraní- Kaiowá in Brasilien

Das Europäische Parlament verabschiedete am 24.11. eine Dringlichkeitsentschließung zur Situation der Guaraní-Kaiowá im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Das EU-Parlament verurteilt darin die Gewalt gegen diese indigene Gruppe.

Das EU-Parlament forderte die brasilianische Regierung auf, die Menschenrechte der Guaraní-Kaiowa zu schützen und das Recht auf den Zugang und die Kontrolle über ihr traditionelles Land umzusetzen.

Die Guaraní-Kaiowá kämpfen seit über 40 Jahren um ihr Land. Umso mehr die Zucker-, Soja- und Viehwirtschaft große Flächen beanspruchte, desto mehr wurden die Indigenen verdrängt. Nur die Abgrenzung (Demarkation) der indigenen Ländereien kann die Gewalt beenden und dem Land Grabbing Grenzen setzen. Die Prozesse der Landabsicherung sind allerdings fast zum Stillstand gekommen. Damit trägt die brasilianische Regierung eindeutig Verantwortung für die Tragödie der Guaraní-Kaiowá.

Zugang zu ihrem Land führen viele Guaraní-Kaiowa ein Leben in Armut, ohne ausreichender Ernährung und Gesundheitsversorgung, mit fehlender Bildung und ohne Zukunftschancen für die Jugend. Die Situation ist für die Kaiowá unerträglich. Heute sind 90 % der Guaraní-Kaiowá von Lebensmittelhilfen abhängig. Sie leiden unter Hunger, Unterernährung und dadurch bedingten Krankheiten. Land ist jedoch nicht nur ein materielles Gut, sondern auch lebenswichtig um Kultur, Identität und auch gemeinschaftlichen Zusammenhalt zu wahren. Da die Demarkation ihrer Gebiete kaum Fortschritte macht, besetzten sie ihre traditionellen Territorien, um so ihre Rechte einzufordern. Dadurch wurden sie Opfer massiver Gewalt. So kamen in den letzten 14 Jahren mindestens 400 Indigene und 14 indigene Führungspersonen bei friedlichen Demonstrationen für den Zugang zu ihrem Land um.

Um Gewalt und Vertreibung der indigenen Völker zu verhindern, möge Brasiliens Regierung die Demarkation wieder aufnehmen, so das Europäische Parlament. Das Europäische Parlament weist die brasilianischen Staatsorgane auch auf ihre Pflicht hin, die internationalen Menschenrechtsnormen in Bezug auf indigene Völker einzuhalten, wie es in der brasilianischen Bundesverfassung festgehalten ist.

Wir begrüßen diesen Schritt! Es zeigt, dass Menschenrechtsarbeit Früchte trägt. Wir werden auch 2017 gemeinsam mit den Guaraní-Kaiowá für ihre Rechte kämpfen!

Hier die vorläufigen Versionen der vom EU-Parlament beschlossenen Texte.

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