In Sierra Leone werden für ein Projekt des Schweizer Unternehmens Addax BioEnergy riesige Landflächen für mehrere Jahrzehnte verpachtet . Über die Hälfte des Projektes wird durch Entwicklungsbanken finanziert. Das dort im großen Stil gepflanzte Zuckerrohr wird in Bioethanol verwandelt - in erster Linie, um die Nachfrage nach Agrartreibstoffen in Europa zu befriedigen. Leidtragender ist die lokale Bevölkerung, deren Recht auf Nahrung und Wasser verletzt wird.
Landkonzentration und Land Grabbing sind nicht nur ein Problem des Globalen Südens, sondern schreiten auch in Europa voran – vor allem in Süd- und Osteuropa. In Rumänien, der Ukraine, Serbien und Ungarn kontrollieren auch österreichische Akteure bereits große Landflächen.
In Europa gelten Landfragen kaum als problembehaftet, diese Studie offenbart jedoch eine andere Realität: Viele der im Zusammenhang mit der Landfrage bestehenden Probleme existieren auch in Europa, denn die Landkonzentration aufgrund von Landgrabbing und schrumpfendem Landzugang von Kleinbäuer_innen steigt auch hier stetig. Die auf Beispiele aus Deutschland und Österreich begrenzte vorliegende deutsche Fassung des vollständigen Berichts Land concentration, land grabbing and people’s struggle in Europe zeigt, wie viele der tiefgreifenden sozialen, kulturellen, politischen und ökonomischen Probleme bezüglich des Landzugangs auch in Europa ein Ursprung für aufkommende Kämpfe um Land sein können.
Das Case Dossier Cambodia behandelt Landkonflikte in Kambodscha, die eng mit der von der EU-Handelsinitiative „Alles außer Waffen” (EBA) geförderten Zuckerindustrie in Verbindung stehen.
Veröffentlicht von: FIAN Deutschland für Hands Off the Land Alliance.
Die deutsche Version ist nur als Download verfügbar.
Welche Auswirkungen haben der Siegeszug des Agribusiness', Landgrabbing und private und öffentliche Geldgeber aus Europa auf das Recht auf Nahrung in Sambia? Diese 24-seitige Studie von Roman Herre geht diesen Fragen nach.
Land Grabbing ist nicht nur ein Problem des globalen Südens, sondern schreitet auch in Europa voran: Drei Prozent der Grundbesitzer kontrollieren die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen in Europa. Diese „Landeliten“ werden im Rahmen der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) aktiv durch öffentliche Gelder gefördert. Kleinbäuerliche Betriebe hingegen erhalten immer weniger Förderungen und werden zunehmend verdrängt. Eine gemeinsame Studie von European Coordination Via Campesina (ECVC) & Hands-Off The Land (HOTL) Alliance wurde nach der Erstveröffentlichung im April nun in erweiterter Form mit 13 Länderstudien neu aufgelegt.
This Fact Sheet highlights the involvement of the EU in the global land grab, both directly through the involvement of European capital and corporations in the acquisition of land and indirectly, through the suite of EU policies which are transforming land into a global commodity. It concludes with a number of concrete demands and proposals for the EU to end its collusion in the global land grab and align with international human rights law, especially the Right to Food.
Schöne – grüne – neue Welt Green Economy und Bioökonomie fressen Land
In dieser ersten Ausgabe steht ein zentrales Thema der Menschenrechtsarbeit von FIAN im Mittelpunkt: Der Zugang zu Land, also die Möglichkeit der Menschen, Land zu nutzen und davon zu leben. Natürliche Ressourcen wie Land, Wasser und Wälder sind in einem Maße kommerzialisiert worden, wie es sich bei der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 wohl kaum jemand vorstellen konnte. 20 Jahre später, im Vorfeld der Rio+20-Konferenz,stehen diese Ressourcen im Sinne einer „Green Economy“ wieder zur Diskussion.
Der Folder gibt Basisinformationen über Land Grabbing: Was ist neu an Land Grabbing? Wo findet Land Grabbing statt? Was sind die Ursachen und die Konsequenzen? Land Grabbing und Menschenrechtsverletzungen. Aktiv werden gegen Land Grabbing.
Obwohl Millionen Menschen chronisch hungern, wird fruchtbares Land in Äthiopien und Kenia an ausländische InvestorInnen vergeben. Die beiden Dossiers „Landnahme in Kenia“ und „Landnahme in Äthiopien“ stellen Land Grabbing in diesen nahrungsunsicheren Ländern auf den Prüfstand des Menschenrechts auf Nahrung. Das Länderdossier über Land Grabbing in Äthiopien setzt sich auseinander mit: Entwicklungsstrategien der äthiopischen Regierung, Strategie und Aktivitäten der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) in Äthiopien, Fällen von großflächiger Landnahme in Äthiopien
Obwohl Millionen Menschen chronisch hungern, wird fruchtbares Land in Äthiopien und Kenia an ausländische InvestorInnen vergeben. Die beiden Dossiers „Landnahme in Kenia“ und „Landnahme in Äthiopien“ stellen Land Grabbing in diesen nahrungsunsicheren Ländern auf den Prüfstand des Menschenrechts auf Nahrung. Das Länderdossier über Land Grabbing in Kenia befasst sich insbesonders mit einer Jatropha Plantage in Malindi, Dakatcha Forest sowie Zucker– und Agrartreibstoffproduktion im Tana Fluss Delta und der Reisproduktion im Yala Swamp Feuchtgebiet.
Das Fact Sheet beschreibt den Landhunger der internationalen Agrartreibstoff-Industrien in Ghana und die Auswirkungen auf das Recht auf Nahrung der lokalen Gemeinden.
Die Studie analysiert die Rolle der EU bei der globalen Jagd nach Land. Es werden neben Länderbeispielen aus Mosambik, Uganda und Äthiopien auch die europäische Investitions-, Entwicklungs- und Agrartreibstoffpolitik unter die Lupe genommen.
Land Grabbing führt zur Verschärfung von Landkonflikten, zur Verdrängung und Vertreibung von KleinbäuerInnen, Fischern und Nomaden. Die Konzentration von Land in den Händen weniger nimmt zu, die strukturellen Ursachen von Hunger und Unterernährung werden verstärkt anstatt beseitigt. Land Grabbing bedroht die Ernährungssicherheit ganzer Staaten. Das Fact Sheet fasst Hintergründe zusammen und formuliert FIANs Forderungen.
Die Jagd ist eröffnet Zugang zu Land in Zeiten der Krise
Landjagd in Madagaskar, Sonderwirtschaftszonen in Kambodscha, Nahrungsmittelproduktion als globales Spekulationsgut – Themen dieses Heftes und wie so oft, die Probleme erscheinen bedrückend groß, das Machtgefälle oftmals unüberbrückbar. Allzu oft lassen auch die Gesellschaftsmodelle und Werte, die hinter solchen Phänomenen stehen, jeglichen Respekt vor den Menschen vermissen. Die Finanzkrise, so bitter sie viele trifft, lässt es seit langer Zeit wieder zu, dass auch grundsätzliche Fragen und Systemkritik Gehör finden können. Diese Chance gilt es zu nutzen, denn Krisen können große neue Würfe und Ideen ermöglichen – ebenso häufig führen sie aber auch nur zu kleinkarierten und faulen Kompromissen.
FIAN sollte sich in dieser Situation eindeutig profilieren und auf die Stärken des internationalen Netzwerkes setzen. Nicht Attac noch Amnesty, sondern von beiden das Beste: von unten bewegte, authentische und kompetente Menschenrechtsarbeit. Empowerment, das ebenso von Nord nach Süd wie von Süd nach Nord gelebt werden kann. Von engagierten Fianistas in Indien, Bauernführern in Kambodscha und Indigenen in Lateinamerika lernen wir vieles, zum Beispiel nicht aufzugeben. Gleichzeitig ist das Empowerment und die Unterstützung der Opfer von Menschenrechtsverletzungen in der konkreten Fallarbeit sicherlich eines der stärksten und oft auch ein bewegendes Element der Arbeit FIANs.
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