Speisenaktion: „Mir isst es Recht!“

In teilnehmenden Lokalen in Linz und Wien von 19. Oktober bis 30. November den Einsatz gegen Hunger und Mangelernährung in der Welt unterstützen.

Zum achten Mal macht die Aktion „Mir isst es Recht!“ heuer auf das Recht auf Nahrung und den Hunger in der Welt aufmerksam. Vom 19. Oktober bis 30. November werden beim Genuss besonderer FIAN-Speisen in acht teilnehmenden Lokalen in Wien und Linz sowie bei Menschenrechtsbrunch, Koch-Workshop und Poetry Slam die Möglichkeit geboten, die Menschenrechtsarbeit von FIAN Österreich kennenzulernen und zu unterstützen.

Essen für eine Welt frei von Hunger

Bio-Schnitzel, Wrap Damaskus Style, Tagesmenüs und leckere Nachspeisen – in fünf Lokalen in Wien können Gäste für eine Welt frei von Hunger speisen. Von jeder bestellten FIAN-Speise geht 1-1,50 € an FIAN Österreich und seinen unabhängigen Einsatz für das Recht auf Nahrung. Zum Auftakt laden FIAN und der Ernährungsrat Wien am 19. Oktober zum Menschenrechtsbrunch „Aufgetischt! Menschenrechte auf dem Frühstücksteller“. Neben einem leckeren Frühstück wird auch „food for thought“ zu den Themen Menschenrechte, Landwirtschaft und Ernährung serviert. „Auf unseren Frühstückstellern zeigt sich besonders gut, wie stark unsere lokale Lebensmittelbeschaffung von globalen Lieferketten abhängig ist: Orangensaft, Kaffee oder Schokoaufstrich sind jederzeit im Supermarkt um die Ecke verfügbar. Das hat Auswirkungen auf Produktions- und Arbeitsbedingungen, Lebensmittelabfälle und ökologische Folgen, die oft vernachlässigt werden und unsichtbar bleiben“, erklärt Charlotte Kottusch vom Ernährungsrat Wien. „Angesichts der sozialen Ungleichheiten in dieser Welt, die durch den Klimawandel noch weiter verschlimmert werden, haben auch die Gastronom*innen eine Verantwortung das Bewusstsein über Ernährung zu schärfen“, begründet Deniz Gültekin, Geschäftsführer des Podium, die Teilnahme des Lokals an der Speisenaktion. Essen stellt aber nicht nur eine Lebensnotwendigkeit aller Menschen dar, sondern ist zudem wichtiger Bestandteil unseres sozialen Zusammenlebens. Am 14. November nehmen Über den Tellerrand Linz und FIAN mit auf eine kulinarische und kulturelle Reise in den Orient. In dem Kochworkshop werden Geschmäcker, Gerüche und Geschichten aus fernen Ländern und aus Österreich gemeinsam entdeckt.

Gemeinsam für das Recht auf Nahrung

Zum Abschluss lädt FIAN zum „Poetry Slam für das Recht auf Nahrung“. Die Slammer*innen von FOMP, Veranstalter für Performance-Literatur in Wien und Umgebung, haben Texte zu Menschenrechten, Ernährung und Landwirtschaft geschrieben, die sie am 29. November im Rahmen der 30 Jahr Feier von FIAN Österreich zum Besten geben. Seit 30 Jahren ist FIAN mit Kleinbäuer*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und Aktivist*innen im weltweiten Einsatz für das Recht auf Nahrung. Gemeinsam wurde vieles erreicht: die Unteilbarkeit der Menschenrechte, die in die Abschlusserklärung der Wiener Menschenrechtskonferenz Eingang fand, 2004 wurden die UN-Leitlinien zum Recht auf Nahrung verabschiedet, wenig später die UN-Leitlinien für Landzugang, um gegen Landraub vorzugehen und letztes Jahr wurde die UN-Deklaration für die Rechte von Kleinbäuer*innen verabschiedet. „Das Menschenrecht auf Nahrung ist ein zentrales Instrument im Kampf gegen Hunger. Dieser Kampf wird von Aktivist*innen weltweit, insbesondere Kleinbäuer*innen, mit Mut und Ausdauer und unter schwierigsten Bedingungen vorangetrieben. Die Restaurantbesucher*innen können im Rahmen der FIAN-Aktion einen wichtigen Beitrag für die Stärkung der Rechte von Kleinbäuer*innen leisten“, so Melanie Oßberger, Ko-Geschäftsleiterin von FIAN Österreich.

Das gesamte Programm und teilnehmende Lokale.

Rückfragen:
Andreea Zelinka
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mir isst es Recht 2019
andreea.zelinka@fian.at
+43 (0)1/2350 239 12

"Die Agrarreform bleibt ein unerfülltes Versprechen"

Die vorherrschende Meinung sieht drei Hauptgründe für die anhaltenden Ernährungsprobleme: die Covid-Pandemie, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den Klimawandel. Joseph Purugganan hingegen bezeichnet die globale Ernährungskrise als Folge der industriellen Landwirtschaft. Purugganan koordiniert das Philippinen-Programm von Focus on the Global South. Die Organisation ist eng verbunden mit sozialen Bewegungen in Asien und entwickelt Konzepte für einen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandel.

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

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