Honduras: Neuer Bericht über die menschenrechtliche Situation im Kontext der Klimakrise

Ehemaliger UN-Sonderberichterstatter zu Klima & Menschenrechten Ian Fry legt Bericht über seinen Besuch in Honduras auf der 56. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen vor.

Der Bericht beschreibt die Menschenrechtsverletzungen in Küstengemeinden in Honduras, insbesondere auf den Zugang zu Wasser, Nahrung, sanitäre Einrichtungen und Wohnraum, die durch die Folgen der Klimakrise verursacht werden, sowie die Zunahme klimabedingter Migration. Zudem geht der Bericht auf die Rolle der Agrarindustrie und des Extraktivismus als Triebkräfte der Klimakrise ein. FIAN Honduras hat den ehemaligen Sonderberichterstatter zu Klima & Menschenrechten bei seinem Besuch in Honduras im vergangenen September teilweise begleitet.

Besonders die Ernährungssicherheit des Landes ist durch verschiedene Faktoren gefährdet: Die Zunahme an Dürren erschwert den Anbau an Grundnahrungsmitteln und verringert die Erträge, die fortschreitende Desertifikation macht die Böden unfruchtbar und starke Regenfälle zerstören die Ernte. Die Wasserknappheit wird durch die Kontamination des Wassers durch Minen, sowie den Ausbau von Wasserkraft- Staudämmen verstärkt und führt zu zahlreichen Konflikten und erhöhten Ausgaben. Da die diversen Folgen der Klimakrise in Honduras neben der Umwelt auch die soziale und ökonomische Situation des Landes betreffen, verstärken sie oft bestehende Ungerechtigkeiten. So sind vor allem Indigene, sowie andere vulnerable Gruppen wie Menschen mit Behinderung, Frauen und Kinder besonders betroffen. Viele Gemeinden berichten zudem von der Kriminalisierung, Verfolgung und Ermordung von Umweltaktivist:innen durch staatliche Akteure wie Militär, Polizei und lokale Behörden, sowie Konzernvertreter und Gangs. Honduras gilt als eines der gefährlichsten Länder für Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger:innen.

Der Besuch in Honduras hat gezeigt, dass die bestehenden Maßnahmen der Regierung in Honduras nicht ausreichen, um den Auswirkungen der Klimakrise und deren Implikationen für die Menschenrechte angemessen zu begegnen. Neben notwendigen innenpolitischen Maßnahmen betonte Ian Fry, dass vor allem die großen Verursacher von Treibhausgasemissionen durch Emissionsreduktion und finanzielle sowie strategische Unterstützung von Honduras zur Verantwortung gezogen werden sollten. FIAN setzt sich dafür ein, dass auch Österreich als ein Land des globalen Nordens und damit zentraler Treiber der Klimakrise Verantwortung übernehmen muss.

 

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

UN-Sozialausschuss: Frauen im ländlichen Raum fordern Klimagerechtigkeit und ein Ende der Umweltzerstörung in Honduras

In dieser Woche wird der Staat Honduras in Genf Fragen des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) zu seiner Einhaltung der Verpflichtungen aus dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte beantworten. Außerdem wird ein informeller Dialog mit der Zivilgesellschaft stattfinden, um die Ausschussmitglieder über die Menschenrechtslage im Land zu informieren.

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