WUK, Wien
Die Bewegung für Ernährungssouveränität wächst und gedeiht. Wir wollen bei einem Herbsttreffen alle alten und neuen Bewegungsaktiven wieder an einem Ort versammeln, um uns auszutauschen, inhaltlich zu diskutieren und die nächsten Schritte zu gehen.
Extraterritoriale Staatenpflichten (ETOs)
Viele Menschenrechtsverletzungen, insbesondere von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten, haben ihren Ursprung weit entfernt von dem Ort, an dem die Opfer leben. Extraterritoriale Staatenpflichten (Extraterritorial Obligations - ETOs) beschreiben die menschenrechtlichen Verpflichtungen eines Staates gegenüber Menschen in anderen Ländern. Im Einsatz für das Recht auf Nahrung dienen die ETOs als wesentliches menschenrechtliches Instrument, um Staaten auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen und diese einzufordern. Die Maastrichter ETO Prinzipien von 2011 fassen diese Pflichten im internationalen Recht zusammen.
im Rahmen der Global Campus Filmtage
Seit mehr als zwanzig Jahren wird Getreide aus Europa und der USA nach Afrika exportiert. Jedoch nicht nur, um Bedürftigen zu helfen, sondern auch um die Produktionsüberschüsse der hoch subventionierten Bauern in den USA, Kanada und Westeuropa abzubauen. Am Beispiel von Zambia wird verdeutlicht, dass im Zuge entwicklungspolitischer Programme neben humanitären auch andere Interessen verfolgt werden können. Denn für das eingesetzte Geld könnte man vor Ort etwa doppelt so viel Getreide kaufen. Eine aufrüttelnde Dokumentation über verklärte Motive, Machtinteressen und die Menschen, welche die Auswirkungen zu tragen haben.
– (k)ein weiter wie bisher?
Paradoxerweise leiden derzeit vor allem KleinbäuerInnen – also ProduzentInnen von Nahrung – an Hunger in Subsahara Afrika. Wie kommt es dazu und was wird dagegen unternommen? In diesem Vortrag werden systemische Ursachen der Nahrungskrise, aber auch AkteurInnen und Konzepte des Widerstands vorgestellt, welche sich nicht zuletzt auf das Recht auf Nahrung und auf Ernährungssouveränität beziehen.
im Rahmen der Filmtage Globales Lernen 2014 in Wien
Hunderttausend Inderinnen und Inder, landlose Bauern, Einheimische - die Adivasi - zu Fuß unterwegs: Auf staubigen Straßen, auf dem National Highway, durch Dörfer und Städte. Der im großen Stil betriebene Abbau von Bodenschätzen, das Anlegen immenser Plantagen und mächtige Infrastrukturprojekte haben dazu geführt, dass sie vertrieben und der Grundlagen ihres friedvollen Lebens beraubt wurden. Jetzt sind sie aus dem ganzen Land angereist, um sich gemeinsam für ein Leben in Würde einzusetzen. Ihr Protestmarsch führt von Gwalior ins 400 Kilometer entfernte Delhi. Sie widersetzen sich der Hitze, trotzen Krankheiten, nehmen Entbehrungen auf sich. Denn eines steht für sie fest: Sie werden erst ruhen, wenn die Regierung auf ihre Forderungen eingeht.