Neues Projekt zu Hunger und Armut in Europa

Responding to Hunger: A toolkit for learning and actions

Das Recht auf Nahrung wird oft nicht als ein Thema angesehen, das Europa betrifft. Die Europäische Kommission schätzt jedoch, dass sich rund 43 Millionen Menschen in der EU nur jeden zweiten Tag eine qualitativ hochwertige Mahlzeit leisten können. Um Akteure und Akteurinnen, die im Bereich Ernährungssysteme und Strategien gegen den Hunger in der EU tätig sind, zu unterstützen, wurde das Projekt „Responding to Hunger: A toolkit for learning and actions“ ins Leben gerufen.

Am 10. und 11. Dezember 2019 trafen sich die FIAN-Mitarbeiter*innen aus Österreich, Belgien, Portugal und FIAN International, sowie der Mitarbeiter der Universität Coventry und Mitarbeiter des Internationalen Netzwerks für Solidarische Landwirtschaft „Urgenci“ zum Start eines neuen Erasmus+ Projekts in Heidelberg. Ziel dieses Projekts ist es, ein Handbuch mit Instrumenten und Methoden zu erstellen, das die o.a. Akteur*innen dabei unterstützt, sich für das Recht auf Nahrung und soziale Rechte in Österreich und Europa einzusetzen und voneinander zu lernen. Zielgruppen sind somit NGOs, Armutsbetroffene, aber auch soziale Bewegungen, Organisationen und Wissenschaftler*innen.

Das zweijährige Projekt wird sich mit folgenden Themen beschäftigen:

1. Rechtliche und politische Rahmenbedingungen

2. Maßnahmen gegen den Hunger

3. Soziale Integration

4. Gesunde Umwelt und Ernährung

5. Partizipative Regierungsführung.

Es werden Handbücher und Lernmodule gemeinsam erstellt. Bis dahin werden die beteiligten Länder mehrere Veranstaltungen organisieren und Rechteinhaber*innen und andere Stakeholder miteinbezogen. Bald findest Du mehr Informationen auf unserer Website.

Rückfragen:
Elisa Klein Díaz, Projektreferentin Soziale Rechte FIAN Österreich, elisa.klein-diaz@fian.at

Oikocredit: Mediation über Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor ohne Einigung

Am 24.1. scheiterte die Mediation zwischen des drei NGOs und Oikocredit. Die Mediation war nach einer OECD-Beschwerde bei der niederländischen Nationalen Kontaktstelle (NKS) im Dezember 2022 wegen Menschenrechtsverletzungen im kambodschanischen Mikrofinanzsektor eingeleitet worden. Die drei NGOs FIAN Deutschland, Euqitable Cambodia und LICADHO haben dazu eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. 

Sri Lanka-Nahrungskrise und Sparprogramme

Eine der jüngsten und zugleich sehr aktiven FIAN-Sektionen befindet sich in Sri Lanka. Das südasiatische Land wurde im vergangenen Jahr von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung. Viele Haushalte haben sich verschuldet, um die steigenden Preise für Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe zahlen zu können. FIAN Sri Lanka setzt sich für die Rechte von marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bäuerinnen und Bauern sowie Fischer:innen ein und kooperiert hierbei auch mit Behörden. Sabine Pabst (FIAN International) sprach mit dem Geschäftsführer Thilak Karyawasam und dem Vorstandsvorsitzenden Sathivel Visvalingam.

FIAN-Partner fördern Agrarökologie

Die indonesische Bauerngewerkschaft SPI unterstützt ihre Mitglieder bei der Umstellung auf Agrarökologie. Die steigenden Preise für Düngemittel und Pestizide machen diesen Schritt für mehr und mehr Landwirte attraktiv. FIAN Deutschland-Referent Mathias Pfeifer und FIAN Deutschland-Geschäftsführer Philipp Mimkes besuchten zwei Schulungszentren, in denen der ökologische Anbau, die Eigenproduktion von Düngemitteln sowie Vertriebskonzepte vermittelt werden. Dank hoher Erträge können die Bäuerinnen und Bauern selbst auf kleinsten Parzellen erfolgreich wirtschaften.  

 

Recherchereise in Indonesien: Widerstand gegen Geothermie-Kraftwerk auf der Insel Flores

Anfang März besuchte der FIAN Deutschland-Südostasienreferent indigene Gemeinden auf der Insel Flores. Diese sind von negativen Auswirkungen eines Geothermie-Kraftwerks betroffen, darunter Landkonflikte, Ernteeinbrüche sowie erhöhte Gefahr von Erdrutschen. Das von der deutschen KfW Entwicklungsbank finanzierte Kraftwerk soll nun nochmals erweitert und vergrößert werden. Die indigenen Gemeinden lehnen dies entschieden ab. Ihr Widerstand gegen das Projekt wird mit Einschüchterung und Polizeigewalt beantwortet.

Nepal: FIAN erstreitet Landrechte, Wasserzugang und Lohngerechtigkeit

Im Jahr 2015 wurde das Recht auf Nahrung in die neue Verfassung von Nepal aufgenommen. Dieser Erfolg war auf das Engagement der Zivilgesellschaft unter der Leitung von FIAN Nepal zurückzuführen. Auch auf lokaler und regionaler Ebene ist FIAN in dem südasiatischen Land sehr aktiv. In vielen Fällen konnten ländliche Gemeinden unterstützt, Landtitel erstritten und das Recht auf Wasser gesichert werden. Hier eine Auswahl der Erfolge, die durch die Arbeit von FIAN erzielt werden konnten.

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