Mit Agrarökologie den Boden für künftige Generationen bereiten und erhalten
Die Integration der Rechte künftiger Generationen in gegenwärtige Entscheidungsfindung stellt sicher, dass Entwicklungsbemühungen nachhaltig gerecht sind. Die Maastrichter Grundsätze liefern den rechtlichen und ethischen Rahmen, der die Verantwortung von Staaten und Unternehmen betont, die Rechte zukünftiger Generationen zu schützen. Die industrielle Landwirtschaft, die auf die kurzzeitige Maximierung der globalen Lebensmittelproduktion mithilfe externer Inputs abzielt und damit unsere Umwelt und Ökosysteme zerstört, steht dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen für kommende Generationen entgegen.
© Robert Six
Agrarökologie ist das Gegenmodell. Indem sie ökologische, soziale und ökonomische Prinzipien integriert, bietet sie Lösungen für die drängendsten Fragen unserer Zeit und steht, so wie die Wahrung der Menschenrechte zukünftiger Generationen, in direktem Zusammenhang zu Klimagerechtigkeit, Schutz der Biodiversität und einer ernährungssouveränen Transformation unseres Agrar- und Ernährungssystems. Die Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für Agrarökologie gehört zu den staatlichen Pflichten, also nicht nur im Bezug auf das Recht auf Nahrung, sondern auch um die Interessen zukünftiger Generationen zu wahren.
Das Potential von Agrarökologie, den transformativen Wandel in der Landwirtschaft zu ermöglichen, wurde auf internationaler Ebene bereits vielfach anerkannt. Zahlreiche Fallstudien aus aller Welt zeigen, dass Agrarökologie Klimagerechtigkeit fördert und der Zerstörung landwirtschaftlich genutzter Böden, der Verschmutzung von Grundwasser und der Schaffung eines für Menschen lebensfeindlichen Klimas entgegenwirkt. Sie umfasst die Unterstützung kleinbäuerlicher Produktion und familiärer Landwirtschaft sowie die Stärkung indigener Gemeinschaften und Frauen.
Frauen und Jugendliche bilden die zentrale soziale Grundlage für die Entwicklung der Agrarökologie. Agrarökologie kann einen radikalen Raum schaffen, in dem junge Menschen zur sozialen und ökologischen Transformation beitragen können, die in vielen unserer Gesellschaften im Gange ist. Junge Menschen tragen die Verantwortung, das kollektive Wissen, das sie von ihren Eltern, Ältesten und Vorfahren erben, in die Zukunft zu tragen. Sie sind die Hüter:innen der Agrarökologie für kommende Generationen.
Indigene Gemeinschaften sind sich der Verbindung zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Generationen sowie der grundlegenden Verknüpfung zwischen der Menschheit und dem Land sowie den Ökosystemen, von denen die Menschheit ein Teil ist, seit jeher bewusst. Die Abhängigkeit der Menschheit von den natürlichen Systemen der Erde und ihre Verantwortung dafür sind untrennbar miteinander verbunden. Bäuerinnen und traditionelle Gemeinschaften, einschließlich Fischer:innen, Hirt:innen, waldabhängiger Menschen, nomadischer Völker und Frauen im ländlichen Raum, spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Biodiversität und der Sicherstellung angemessener und nachhaltiger Ernährungssysteme für sowohl gegenwärtige als auch zukünftige Generationen. Der Schutz ihrer Rechte und Ressourcen sind entscheidend, um die Menschenrechte zukünftiger Generationen zu wahren und zu verwirklichen.
Bei Rückfragen: Elisabeth Jost, Projektreferentin (elisabeth.jost[at]fian.at)