Kolumbien im Widerstand
Gegen Saatgut-Zerstörung und Freihandelsabkommen Der Widerstand gegen multinationale Konzerne, gegen Gentechnik und für die freie Nutzung von Saatgut wächst. Drei AktivistInnen aus Kolumbien berichten.
Gegen Saatgut-Zerstörung und Freihandelsabkommen
Der Widerstand gegen multinationale Konzerne, gegen Gentechnik und für die freie Nutzung von Saatgut wächst. Drei AktivistInnen aus Kolumbien berichten.
Albeiro Antonio Alvarado Catuche (Nationale Agrar-Koordination Kolumbiens - CNA) und Alba Marleny Portillo Calvache und Cynthia Osorio Torres (Netzwerk "Semillas de Vida" RGSV)
mit Kommentaren zur EU-Saatgutverordnung von Iga Niznik (Arche Noah) und zum Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP) von Irmi Salzer (ÖBV-Via Campesina Austria).
Moderation: Ralf Leonhard (FIAN Österreich, IGLA)
Datum und Ort: Montag, 24. März 2014, Beginn 18 Uhr
Universität für Bodenkultur, Simonyhaus HS1, Peter-Jordan-Straße 65, 1180 Wien
Neue Gesetze zur Nutzung des Saatguts und zu gentechnisch manipulierten Pflanzen verstärken die Abhängigkeit der bäuerlichen Bevölkerung von Konzernen und gefährden die Ernährungssouveränität ganzer Staaten. Freihandelsabkommen, wie das bereits beschlossene zwischen den USA und Kolumbien sowie das im Ratifizierungsprozess befindliche zwischen der EU und Kolumbien, zerstören die Außenhandelsstruktur lateinamerikanischer Staaten zum Schaden kleiner und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe. Hinter dem Rücken der betroffenen Bevölkerung werden Gesetze beschlossen, die vielfach verheerende Folgen für ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen haben. Doch das Bewusstsein um die gefährlichen Auswirkungen der neoliberalen Politik des „freien Marktes“ verbreitet sich immer mehr.
In Kolumbien war das ganze vergangene Jahr gekennzeichnet von Aufständen und Protesten am Land, die auch durch den Einsatz der staatlichen Repressionsapparate nicht gestoppt werden konnten. Den Höhepunkt bildete in der zweiten Jahreshälfte der so genannte Paro Agrario Nacional, ein landesweiter Streik von Bäuerinnen und Bauern, verbunden mit Blockaden wichtiger Verkehrsstraßen und unterstützt von Solidaritätskundgebungen der städtischen Bevölkerung. Die kolumbianische Regierung sah sich gezwungen, mit den Protestbewegungen Verhandlungen aufzunehmen, die jedoch bis jetzt für diese nicht zufriedenstellend verliefen. Im Oktober 2013 unterzeichneten 80 Organisationen und Netzwerke in der Hauptstadt Bogotá eine „Erklärung zur Verteidigung des Saatguts“. Drei Aktivistinnen und Aktivisten dieser breiten Bewegung werden am 24. März in Wien über ihren Widerstand und ihre Pläne berichten.
VeranstalterInnen: ÖH Boku, Kolumbien-Fokus des Versöhnungsbundes, IGLA, Guatemala-Solidarität, FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria, AgrarAttac, Arche Noah, Longo Mai