HUNGER auf dem HOLZWEG
Landraub in Mosambik Laut Weltbank wurden in Mosambik zwischen 2004 und 2007 2,7 Millionen Hektar Land übertragen. Die Agroforstwirtschaft war eine treibende Kraft hinter diesem Boom. Die Nachfrage nach Holz steigt – für Papier- und Zellulose-Produkte, Bauholz, als Energielieferant oder als Ausgangsstoff für holzbasierten Treibstoff. Nationale und transnationale Unternehmen sind zunehmend auch daran interessiert ihre Agroforstprojekte als CO2-Senken zertifizieren zu lassen.
Donnerstag, 4.10.2012, 19.00 Uhr
C3 - Centrum für Internationale Entwicklung
Alois Wagner-Saal, Sensengasse 3,1090 Wien
Der Fall Niassa
Über die Firma Chikweti Company investiert der Global Solidarity Forest Fund in Eukalyptus- und Föhrenplantagen in der Provinz Niassa. Unter den Aktionären befinden sich zahlreiche europäische Investoren. Als das Unternehmen sich für die Landkonzession bewarb, behauptete es, nur marginalisiertes Land zu nutzen. Tatsächlich eignete es sich erstklassige landwirtschaftliche Flächen an. Es kam bereits zu Konflikten mit der Polizei und Vertreibungen der ansässigen Bevölkerung. Ihr Menschenrecht auf Nahrung wird verletzt: Auf dem Land, das zentral für ihre Nahrungsmittelproduktion ist, wachsen jetzt Föhren. Seit Beginn lehnen sich lokale Bäuerinnen und Bauern gegen das Projekt auf. Drei Gäste aus Mosambik berichten.
Programm
Einleitender Kommentar von Brigitte Reisenberger, FIAN Österreich
Kurzfilm über den Fall Niassa (OV mit engl. UT, 10min)
Berichte von
Eugnélio Pedro Buquine, UNAC, nationaler Verband mosambikanischer Subsistenz- und KleinbäuerInnen
Rita João Rezuane, UCA, kleinbäuerlicher Verband in Lichinga
Pêssigo Namacha, UPCN, kleinbäuerlicher Verband der Provinz Niassa
Diskussionsrunde
Moderation: Irmi Salzer, ÖBV Via Campesina Austria
Im Anschluss laden wir zu Erfrischungen.
Für Übersetzung vom Portugiesischen ins Deutsche ist gesorgt.
Eine Veranstaltung von FIAN Österreich in Kooperation mit ATTAC und ÖBV-Via Campesina Austria
Fotos: S4S FILMS