Zivilgesellschaftliches Austauschtreffen mit unserem Kooperationspartner SiLNoRF aus Sierra Leone
NeSoVe-Büro (Schottenring 35, 1010 Wien)
ANMELDUNGEN VORAB BITTE AN: jannis.carmesin@fian.at
FIAN Österreich lädt zum Austauschtreffen mit unserem Kooperationspartner aus Sierra Leone, Mohamed Conteh, ein. Er ist Leiter unser sierra-leonischen Partnerorganisation SiLNoRF (Sierra Leone Network on the Right to Food) und setzt sich intensiv auseinander mit:
- Landgrabbing
- menschenrechtlichen Standards bei öffentlichen Investitionen
- Konzernregulierung
- Und der Stärkung von KleinbäuerInnen auseinander.
Er wird weiters über seinen Kampf für die Betroffenen im Fall Addax/Sunbird (siehe unten) informieren. Mit dem Ziel, großflächig Zuckerrohr für die Produktion von Bioethanol anzubauen, pachtete das Schweizer Unternehmen Addax BioEnergy 2010 großflächig Land im Norden Sierra Leones. Das Projekt wurde dabei zu über 50 Prozent von Entwicklungsbanken finanziert, darunter auch OeEB und KfW. Der Ertrag des Projekts war vor allem für den europäischen Markt gedacht: Bioethanol ist hierzulande seit einigen Jahren als „grüne“ Beimischung zu Treibstoffen gefragt.
Leidtragender der Landnahme war und ist die lokale Bevölkerung, deren Zugang zu Wasser und agrarisch nutzbaren Flächen massiv eingeschränkt wurde. Weil das Projekt sich nach Angabe des Unternehmens als nicht profitabel herausstellte, verkaufte Addax die Flächen 2016 an den britisch-chinesischen Konzern Sunbird BioEnergy. Die langfristigen Pachtverträge blieben bestehen. Viele der Arbeiter*innen verloren ihre Arbeit. Stattdessen plant Sunbird auf ein System der Vertragslandwirtschaft zu setzen, bei dem die Bevölkerung beim Konzern Saatgut für eine Cassava-Sorte ersteht und den Ertrag dann an das Unternehmen zurückverkauft. Das Risiko von Ernteausfällen durch Wetterextreme oder Marktschwankungen liegt folglich bei den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Bis jetzt wurden die Pläne zum Cassava-Anbau von Sunbird jedoch nicht umgesetzt, was die Erwerbsmöglichkeiten für die betroffenen Gemeinden weiter einschränkte. SiLNoRF und FIAN unterstützen die Betroffenen durch Seminare und politische Lobbyarbeit.