Makeni – Sierra Leone: Land Grabbing für europäische Tanks
In Sierra Leone werden für ein Projekt des Schweizer Unternehmens Addax BioEnergy riesige Landflächen für mehrere Jahrzehnte verpachtet. Über die Hälfte des Projektes wurde durch Entwicklungsbanken finanziert. Das dort im großen Stil gepflanzte Zuckerrohr wird in Bioethanol verwandelt - in erster Linie, um die Nachfrage nach Agrartreibstoffen in Europa zu befriedigen. Leidtragender ist die lokale Bevölkerung, deren Recht auf Nahrung und Wasser verletzt wird. Die zwischen der Regierung Sierra Leones und dem Unternehmen ausgehandelten, langen Pachtverträge - zunächst 50 Jahre mit einer potenziellen Verlängerung um 20 Jahre - entziehen mehreren Generationen den Zugang zu Land und Wasser. Laut unserer Partnerorganisation vor Ort, Sierra Leone Network of the Right to Food (SiLNoRF), gefährdet das Projekt das Recht auf Nahrung und Wasser im Projektgebiet rund um Makeni im Norden des Landes.
Im Sommer 2015 hat Addax bekannt gegeben, dass das Projekt nicht profitabel sei und hat die Aktivitäten vor Ort massiv heruntergefahren. Für die Menschen vor Ort kam diese Meldung vollkommen unerwartet. Jetzt steht die lokale Bevölkerung vor einer ungewissen Zukunft. Niemand kann genau abschätzen, was nun mit dem Projekt und dem Land passieren wird. Viele Arbeiter*innen wurden bereits entlassen.
FIAN Österreich verfolgt zusammen mit SiLNoRF den Fall seit 2013 und wird besonders in dieser unsicheren Situation die Fallarbeit fortsetzen und die Gemeinschaften weiter begleiten.
Am 17. und 18. Februar 2022 fand der sechste EU-AU Gipfel in Brüssel statt, bei dem sich Regierungsvertreter*innen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union zu Verhandlungen trafen. Vertreter*innen der europäischen und afrikanischen Zivilgesellschaft üben Kritik am Verhandlungsprozess und den Ergebnissen.
Am 17. Und 18. Februar 2022 findet der EU-AU-Gipfel in Brüssel statt. Betroffene von Landgrabbing in Afrika fordern Landaneignungen und Spekulationen auf Kosten der Menschenrechte zu stoppen.
FIAN Österreich veröffentlicht zusammen mit anderen zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen eine neue Studie zum Biospritanbau in Sierra Leone. Sie zeigt auf, dass die Menschen vor Ort weiterhin unter den Folgen des vermeintlichen „Vorzeigeprojekts“ leiden.
Bis heute leidet die Bevölkerung im sierra-leonischen Makeni unter den negativen Folgen eines einstigen Vorzeigeprojekts europäischer Entwicklungsbanken, darunter auch der österreischen OeEB. In der vergangenen Woche war der sierra-leonische Aktivist Mohamed Conteh in Wien zu Gast und versuchte gemeinsam mit FIAN bei Politik und Öffentlichkeit auf den Fall aufmerksam zu machen.
Aktionsseminar zu Landgrabbing durch den Anbau von Agrartreibstoffen in Sierra Leone und Sambia: Wie können wir etwas dagegen tun und aktiv für das Recht auf Nahrung eintreten?
Die erste Ausgabe des FOODFirst-Magazins in diesem Jahr steht in den Startlöchern. In der Titelgeschichte geht es dieses Mal um Agrarökologie als demokratische und umweltfreundliche Alternative zur industriellen und konzerndominierten Landwirtschaft.
Das Addax-Ethanol-Projekt steht kurz vor dem Verkauf. Die lokale Bevölkerung wird ohne Einkommen und ohne Land zurückgelassen und steht vor einer ungewissen Zukunft.
Die „liga“ – das Magazin der Österreichischen Liga für Menschenrechte – präsentiert sich ab sofort im neuen Look. Im Fokus der aktuellen Ausgabe steht das Thema Frauenrechte.
Ein "Weiter wie bisher" in der Agrarpolitik ist keine Lösung. Es braucht eine Kehrtwende hin zu Ernährungssouveränität. Mehr dazu in unserem Schwerpunkt zur Agrarwende in dieser Ausgabe.
Im Norden des Landes wurden für ein Projekt des Schweizer Unternehmens Addax BioEnergy riesige Flächen Land für den Zuckerrohranbau zur Produktion von Bioethanol verpachtet, hauptsächlich für den Export nach Europa. FIAN Österreich arbeitet bereits seit 2013 zu diesem Fall.
Fernsehbeitrag von SRF zur derzeitigen Lage des Agrartreibstoffprojekts von Addax in Sierra Leone und die verherenden Auswirkungen der neusten Entwicklungen für die dortige Bevölkerung.
Infofolder Warum die Jagd nach Land den Hunger schürt und warum Menschenrechte den Vorrang vor Landdeals haben müssen, wird in unserem Infofolder anhand von einigen Fällen verdeutlicht.
Verwicklungen von OeEB und ADA
Bislang wurden in Sierra Leone Landpachtverträge mit Investor_innen bis zu einer Million Hektar Land abgeschlossen – 18 Prozent der kultivierbaren Fläche des Landes. Diese Landtransfers haben enorme Auswirkungen auf das Menschenrecht auf Nahrung und Wasser für weite Teile der Bevölkerung.
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