„Umgedacht“ – Alles über Ernährungssouveränität…

Weißt du woher genau die Lebensmittel stammen, die du regelmäßig konsumierst? Weißt du, wie sie produziert worden sind; wie die Arbeitsbedingungen entlang der Produktionsketten ausgesehen haben?

Industrialisierte Landwirtschaft, einige wenige Megakonzerne, die den Ernährungsmarkt dominieren: die Globalisierung der Ernährung greift um sich – auf Kosten von Mensch und Umwelt. Denn obwohl bei uns Überfluss herrscht und wir so viele Lebensmittel einkaufen, dass sogar ein Drittel wieder im Müll landen, leiden laut UN 795 Mio. Menschen Hunger. Kleinstrukturierte Landwirtschaften können kaum überleben und Kleinbäuerinnen und Kleinbauern verlieren immer mehr Rechte.

Aus diesen Problematiken heraus hat sich die Protestbewegung „Ernährungssouveränität“ entwickelt, als Alternative zum aktuellen Ernährungssystem. Gutes, gesundes und lokal angepasstes Essen für alle Menschen zugänglich zu machen, ist die Vision der Bewegung für Ernährungssouveränität. Wie groß die Bewegung in Österreich ist und was wir alle tun können erzählt uns im Interview Brigitte Reisenberger von FIAN.

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Gute Wertschöpfung auf kleinen Höfen!

Als Teil unseres COACH Projekts lernen wir gemeinsam mit Kleinbäuer:innen, Ernährungsräten und lokalen Strukturen der öffentlichen Verwaltung, wie wir nachhaltige Lebensmittelsysteme stärken und faire Agrar- und Lebensmittelketten durch innovative Methoden unterstützen können. Ende Februar organisierten wir ein Tagesseminar, in dem wir mit 50 Kleinbäuer:innen über Strategien sprachen, um kleine und mittelgroße Höfe so zu bewirtschaften, dass sie als Kleinbäuer:innen ein gutes Leben haben. Unsere Inputgeberin, Michaela Jancsy, erzählt im Interview wie sie ihren Gemüsebetrieb führt.

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

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