Kostenlose Schulmahlzeiten aus kleinbäuerlicher Produktion: ein Win-Win-Ansatz für eine Transformation der Ernährungssysteme

Im Jahr 2021 war ein Viertel der Kinder in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht und hatte mit negativen Auswirkungen auf schulische Leistungen und ihre Gesundheit zu kämpfen. Dies wird langfristige Folgen haben, da für diese Kinder ein höheres Risiko besteht, als Erwachsene arbeitslos, arm und sozial ausgegrenzt zu sein. Für die 80 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter auf dem gesamten Kontinent kann das Schulessen mehr als 50 Prozent ihrer täglichen Nahrungsaufnahme ausmachen.

Kostenlose Schulmahlzeiten sind ein strategischer Hebel zur Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung in der EU, weil durch sie sichergestellt wird, dass alle Kinder täglich Zugang zu gesunden und nahrhaften Lebensmitteln haben. Kostenlose Schulmahlzeiten können gleichzeitig auch den Übergang hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen fördern, wenn die Lebensmittel für die Schulverpflegung von kleinbäuerlichen Betrieben bezogen werden, die biologische oder agrarökologische Produktionsmethoden anwenden. Dies fördert außerdem soziale Gerechtigkeit, da damit den Menschen, die das Land in unseren Regionen bewirtschaften, eine dauerhafte Einkommensquelle geboten wird.

In einem neuen Kurzdossier hat FIAN Österreich, gemeinsam mit Urgenci und FIAN International in Kollaboration mit der Universität Coventry vier politische Empfehlungen erarbeitet, wie kostenlose Schulmahlzeiten als Instrument zur Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung in der EU genutzt und die Transformation zu nachhaltigen Ernährungssystemen gefördert werden kann.

Das Dossier wurde im Rahmen des von der EU finanzierten COACH-Projekts entwickelt, das die Zusammenarbeit zwischen Landwirt*innen, Verbraucher*innen, lokalen Regierungen und anderen Akteur*innen erleichtern soll, um kurze Agrar- und Lebensmittelketten zu stärken und Innovationen in territorialen Ernährungssystemen zu fördern.

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