Right to Food and Nutrition Watch

Zehn Jahre Leitlinien zum Recht auf Nahrung: Kämpfe, Erfolge und Herausforderungen Der Right to Food and Nutrition Watch ist der einzige internationale Bericht, der überwacht, ob Regierungen ihre Verpflichtung zur Durchsetzung des Menschenrechts auf Nahrung erfüllen. Er ist damit ein Instrument, um nationalen und internationalen Entscheidungsträger_innen einen Spiegel vorzuhalten, damit sie in Zukunft ihre Entscheidungen an Menschenrechtsprinzipien ausrichten. Der Bericht bietet zudem eine Plattform für Menschenrechtsexpert_innen, zivilgesellschaftliche Akteure und soziale Bewegungen, sich über ihre Erfahrung auszutauschen. Der Watch erscheint in Englisch, Französisch und Spanisch und wird weltweit zum Welternährungstag in ca. 30 Städten vorgestellt. Der Watch erscheint 2014 zum siebten Mal.

Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe lautet „Zehn Jahre Leitlinien zum Recht auf Nahrung: Kämpf

1994 wurden die Leitlinien von der FAO verabschiedet, um Regierungen eine Anleitung zu geben ihre Politiken an der Verwirklichung des Rechts auf Nahrung auszurichten. Zehn Jahre später geht der Watch den Fragen nach: Wo liegen die Errungenschaften und wo die wesentlichen Herausforderungen für die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung? 

 

Eine Reihe von Erfolgen konnten in dieser Zeit erzielt werden

So hat es hat in der letzten Dekade einen Paradigmenwechsel im Diskurs stattgefunden. Das Recht auf Nahrung ist nicht mehr wegzudenken aus den Debatten zur Ernährungssicherung. Auf internationaler Ebene diente es als Grundlage für die Reform des Welternährungskomitees und ist wesentlicher Bestandteil der dort erarbeiteten Strategien für Ernährungssicherheit. Auf der Ebene der Gesetzgebung haben 20 Länder darunter Kenia, die Schweiz und Brasilien das Recht auf Nahrung in der Verfassung verankert. Auch Indien nahm 2013 ein Gesetz zur Ernährungssicherheit an, das rund zwei Dritteln der Bevölkerung eine bestimmte Menge an Reis oder Getreide sichert. Letztendlich hat der menschenrechtliche Fokus dazu beigetragen, die Diskriminierung und Marginalisierung von Indigenen, Hirten, Kleinbauern und -bäuerinnen und Fischerfamilien wahrzunehmen und zu reduzieren.

Die Autorinnen und Autoren identifizieren jedoch auch große Lücken

Insbesondere bemängeln sie ein verkürztes Verständnis des Rechts auf Nahrung, den mangelnden Willen zur Umsetzung und eine fehlende Kohärenz. Im zweiten Teil des Watches finden Sie zwölf Länderbeispiele: von Alaska bis Zansibar, die Einzelaspekte des Rechts auf angemessene Ernährung vorstellen. Diese kontinuierliche Beobachtung und Bewertung der weltweiten Durchsetzung des Rechts auf Nahrung bildet das Herzstück der jährlich erscheinenden Publikation.

Zusammenfassung (Deutsch)
Download: www.rtfn-watch.org 

Bestellung Printexemplare: office@fian.at oder 01 23 50 239 

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

Eine Existenzsicherung, die vor Armut schützt, ist dringend notwendig!

2021 waren 17% der Bevölkerung in Österreich armutsbetroffen, wovon fast ein Viertel Kinder sind. Das sind 1.519.000 Menschen, davon 368.000 Kinder. Angesichts der Teuerung von Nahrungsmitteln und Energie steigt die Nachfrage bei Sozialmärkten und anderen Ausgabestellen, wo Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen oder umsonst verteilt werden. Ein Mittel, um Armut nachhaltig zu bekämpfen sind sie jedoch nicht. Es braucht Maßnahmen der öffentlichen Hand, die die Existenzsicherung und somit auch das Recht auf Nahrung gewährleisten.

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