Podcast „Welt im Ohr“: UN-Jahr der Hülsenfrüchte 2016 – die eierlegende Wollmilchsau?

2016 wurde von den Vereinten Nationen als das internationale Jahr der Hülsenfrüchte ausgerufen. Aus diesem Anlass lud "Welt im Ohr" zur Live-Sendung in ihr Studio.

In dieser Sendung wollen wir uns mit Ernährung in Ihren unterschiedlichen Facetten befassen. Ist Hunger oder Mangelernährung immer ein Problem von Armut und fehlender Nahrung generell? Welche ethischen Aspekte spielen in der Welternährung eine Rolle? Was braucht der Mensch wirklich, können Hülsenfrüchte die hohen Erwartungen erfüllen – handelt es sich bei ihnen um die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau? Und welche Rolle in alledem spielt die Lebensmittelindustrie?

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Gestaltung und Moderation: Doris Bauer (Verantwortlich für den Sendungsinhalt)
Im Interview: Dr. Friederike Bellin-Sesay, Ernährungswissenschafterin, Universität Gießen und Universität Wien

Gäste:

  • Mag. Erwin Lengauer, Bioethiker, Koordinator des Projekts „Interdisziplinäre Ernährungsethik“ der Universität Wien
  • Mag. Brigitte Reisenberger, Geschäftsführerin von FIAN Österreich

 

Musik: Captain AdHoc & The Spradic Sinners - The Monkey Kingdom. Nachzuhören auf Jamendo, einer Community für freie, legale und unlimitierte Musik, die unter Creative Commons Lizenzen veröffentlicht wurde.

Die Beiträge des Poetry Slams wurden vom Veranstalter C3 - Centrum für internationale Entwicklung zur Verfügung gestellt. Zu hören sind Markus Köhle, Lisa Lehner, Janea Hansen und Mieze Medusa.

Indien: Kleinbäuer:innen in Odisha weiterhin von Vertreibung und Umweltzerstörung bedroht

Seit 2005 protestiert die Landbevölkerung im Bezirk Jagatsinghpur (Bundestaat Odisha) gegen Umweltzerstörung und die unrechtmäßige Aneignung ihres Landes. Dort sollen Industrieanlagen und Infrastruktur – darunter Stahl- und Zementwerke, ein Kraftwerk und ein Hafen – errichtet werden. FIAN Österreich rief in Zusammenarbeit mit FIAN International im März 2022 zu einer Briefaktion auf, um mehr als 40.000 Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Fischer*innen vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen zu schützen. Zu Jahresbeginn berichtet der Sprecher der Bewegung von Polizeirepression, gewaltsamen Übergriffen und zunehmenden Festnahmen und erneuert dringend die Forderungen.

Das Recht auf Nahrung in Europa

Die Ernährungsunsicherheit und Armut nehmen weltweit zu. Auch in Europa. Nach Schätzungen von Eurostat waren 21,7% der EU-Bevölkerung im Jahr 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Viele stellen sich u.a. die Frage: Heizen oder Essen? Die existierenden Maßnahmen und Programme kommen für viele zu kurz. Es ist essenziell, dass die Staaten den Zugang zu einer selbstbestimmten, angemessenen und ausreichenden Ernährung sichern.

Eine Existenzsicherung, die vor Armut schützt, ist dringend notwendig!

2021 waren 17% der Bevölkerung in Österreich armutsbetroffen, wovon fast ein Viertel Kinder sind. Das sind 1.519.000 Menschen, davon 368.000 Kinder. Angesichts der Teuerung von Nahrungsmitteln und Energie steigt die Nachfrage bei Sozialmärkten und anderen Ausgabestellen, wo Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen oder umsonst verteilt werden. Ein Mittel, um Armut nachhaltig zu bekämpfen sind sie jedoch nicht. Es braucht Maßnahmen der öffentlichen Hand, die die Existenzsicherung und somit auch das Recht auf Nahrung gewährleisten.

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