Land Grabbing in Niassa, Mosambik

Gäste berichten in Wien.

Über die Firma Chikweti Company investiert der Global Solidarity Forest Fund in Eukalyptus- und Föhrenplantagen in der Provinz Niassa. Unter den Aktionären befinden sich zahlreiche europäische Investoren. Als das Unternehmen sich für die Landkonzession bewarb, behauptete es, nur marginalisiertes Land zu nutzen. Tatsächlich eignete es sich erstklassige landwirtschaftliche Flächen an. Es kam bereits zu Konflikten mit der Polizei und Vertreibungen der ansässigen Bevölkerung. Ihr Menschenrecht auf Nahrung wird verletzt:  Auf dem Land, das zentral für ihre  Nahrungsmittelproduktion ist, wachsen jetzt Föhren. Seit Beginn lehnen sich lokale Bäuerinnen und Bauern gegen das Projekt auf.

 

Drei ProjektpartnerInnen aus Mosambik waren in Österreich, um über den Fall zu berichten und sich für den Respekt der Menschenrechte vor Ort einzusetzen.

Eugnélio Pedro Buquine, UNAC, nationaler Verband mosambikanischer Subsistenz- und KleinbäuerInnen

Rita João Rezuane, UCA, kleinbäuerlicher Verband in Lichinga

Pêssigo Namacha, UPCN, kleinbäuerlicher Verband der Provinz Niassa

 

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Am 3.10. stand ein Termin mit der Austrian Development Agency am Plan, bei dem es neben den Folgen des Chikweti Projekts vor allem auch generell um ländliche Entwicklung in Mosambik ging. Im Anschluss waren wir zu Gast im Parlament zu einem Termin mit den entwicklungspolitischen Sprecherinnen der SPÖ und der Grünen – Petra Bayr und Judith Schwentner. Am nächsten Tag wurde der Besuch der Delegation auch im entwicklungspolitischen Unterausschuss des Nationalrats diskutiert und ein Antrag gegen Land Grabbing einstimmig behandelt. Am 4.10. standen ein gemeinsamer Studientag mit Urs Niggli (FIBL) und Rudolf Graf (EWA) am Programm. Thema war: Welchen Prinzipien müss(t)en Investitionen in die Landwirtschaft im Sinne des Rechts auf Nahrung folgen? Für den Abend haben wir zu einer Infoveranstaltung mit dem Film „Planting Lies“ geladen, bei dem unsere Gäste aus Mosambik berichteten.

Mikrofinanzkrise: OECD-Beschwerde gegen Oikocredit

Mikrokredite entpuppen sich in Kambodscha seit Jahren als Schuldenfalle. Während sie europäischen Investoren Profite bringen, führen sie vor Ort zu Landverlust, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem hat der sogenannte „ethische“ Investor Oikocredit seine Investitionen in Kambodscha sogar noch erhöht. Drei NGOs legen daher nun Beschwerde gegen Oikocredit bei der OECD ein.

Kambodscha: Von deutscher Bundesregierung geförderte Studie bestätigt gravierende Probleme im Mikrokreditsektor

Eine vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Studie bestätigt das Problem der weitverbreiteten Überschuldung in Kambodscha durch Mikrokredite. Dieses führt zu einer „bedenklich hohen“ und „nicht akzeptablen“ Zahl von Landverkäufen. Wichtige Geber des kambodschanischen Mikrofinanzsektors sind verschiedene europäische und multinationale Entwicklungsbanken sowie private „ethische“ Investoren wie Oikocredit, Triodos Bank, Invest in Visions, Vision Microfinance und mit kleineren Beträgen die Bank im Bistum Essen und GLS Bank.
 

Kambodscha: Beschwerde bei Ombudsstelle der Weltbank-Tochter IFC wegen Menschenrechtsverletzungen im Mikrofinanzsektor

Die Ombudsstelle der International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbank-Gruppe, hat eine Beschwerde gegen sechs Mikrofinanzinstitutionen und Banken angenommen, die von der IFC finanziert werden. Diesen werden Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen IFC-Leistungsstandards bei der Vergabe von Mikrokrediten in Kambodscha vorgeworfen. Die sechs Institutionen werden auch durch europäische Entwicklungsbanken und private Investoren finanziert.

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